4. - 12. Juni 2005
Die diesjährige Radtour stellte Urs unter das Motto "wir wollen es ruhig angehen"!! Ob wohl deshalb die erste Etappe mit 180 km die längste je von uns gefahrene Strecke wurde! Doch der Reihe nach.
Ursprünglich war der Start irgendwo in der Ostschweiz geplant. Da ich am vorgesehenen Abfahrtstermin, Samstag, 4. Juni, noch an ein Hochzeitsfest "musste", beschlossen meine Kollegen, von Grenchen aus in Richtung Bodensee zu starten. Ich fuhr dann am 2. Tag mit dem Zug nach Romanshorn und klinkte mich dort gut erholt ein.
Teilnehmer: Die gleichen wie die letzten Jahre, nämlich
Urs, Bruno, Ueli, René und Melchior
Gesamtüberblick der Route (Übernachtungen):
Grenchen - Aarau - Bassersdorf - Eschlikon TG - Bischofszell - Romanshorn - Bregenz - Lindau - Hergensweiler - Oberstaufen - Immenstadt - Nesselwang - Füssen - Trauchgau - Eschenlohe - Bad Tölz - Tegernsee - Fischbachau - Grassau - Siegsdorf - Bad Reichenhall - Berchtesgaden - Königssee - Salzburg - Saalfelden - Zell am See - Mittersill - Krimml - Gerlospass - Strass i.Z. - Innsbruck
Königssee
1. Tag
Grenchen - Aarau - Bassersdorf - Eschlikon TG
180 km, 7.45 Std. (reine Fahrzeit)
Da die Länge der 1. Etappe ungefähr absehbar war, hatte Urs in weiser Voraussicht in Eschlikon Zimmer reserviert. So konnte auf der Mittelland-Route zugefahren werden, ohne am Abend noch auf Zimmersuche zu gehen. René stiess in Wildegg zur Gruppe. Kaum war er dabei, verlor er eine Satteltasche, was jedoch erst nach einigen hundert Metern bemerkt wurde!!
Obwohl der Wetterbericht schlecht war, gab es keinen einzigen Tropfen Regen.
2. Tag
Eschlikon - Romanshorn - Rheinau - Lindau - Hergensweiler
112 km, 5 Std.
Punkt 11.00 Uhr stosse ich in Romanshorn auf meine Kollegen, die schon wieder einige km in den Beinen haben. Bei gutem Radwetter gehts dem Bodensee entlang. Kurz vor Lindau biegen wir in den Bodensee - Königssee-Radweg ein. Durch hügeliges Gelände fahren wir auf schönen Wegen Richtung Hergensweiler. Wir machen früh Rast, da meine Kollegen noch die gestrige Etappe in den Beinen haben. Im Gasthof Sonne finden wir Unterkunft.
3. Tag
Hergensweiler - Oberstaufen - Immenstadt - Nesselwang - Füssen
120 km, 6.20 Std.
In der Nacht fängt es zu regnen an und auch am Morgen nichts als strömender Regen. Rechtzeitig zu unserer Abfahrt hört es überraschend auf und wir können uns unserer schon angezogenen Regekleider wieder entledigen.
Ein stetes Auf und Ab mit z.T. kräftigen Steigungen erwartet uns, mit dem höchsten Punkt auf 1'000 m. Einige km kommen uns bekannt vor, nämlich von unserer letztjährigen Tour. Kurz vor Füssen fahren wir dem Hopfensee entlang, für uns ein nicht unsympathischer Name!! Das Wetter ist kühl, aber wenigstens trocken.
4. Tag
Füssen - Trauchgau - Eschenlohe - Bad Tölz - Tegernsee
132 km, 6.30 Std.
In der Nacht und am Morgen starker Regen, welcher das schlimmste ahnen lässt. Aber auch heute, Punkt 09.00 Uhr bei unserer Abfahrt hört es überraschend auf. Die Schlösser um Füssen herum sind nebelverhüllt. Das Schloss Neuschwanstein ist nur schemenhaft zu sehen und erinnert mich an das Zauberschloss bei Harry Potter!
Das Streckenprofil ist kein Vergleich mehr zum Vortag. wohl hat es noch genügend Steigungen und die vielen Passagen auf Naturstrasse - vor allem im Wald - sind sehr anhänglich beim durchweichten Untergrund. Auch heute fahren wir wieder einige km auf unserer letztjährigen Route. Für uns überraschend kommt dann wieder die gleiche Bachüberquerung wie im letzten Jahr. Die Radtouristen auf der andern Seite bestaunen und beklatschen unsere Fahrkünste im Wasser! Ein Aufsteller! Nach dem Mittagessen in Eschenlohe dann ein kurzes Hagel- und Regenintermezzo. Nach einer halben Stunde ist es zum Glück vorbei und wir könnten wieder oben ohne (=ohne Regenschutz) fahren. Könnten, denn einige Kollegen behalten ihn an, um sich vor der empfindlichen Kälte zu schützen!!
Da wir in Gmund am Tegernsee keine freie Unterkunft finden fahren wir bis Tegernsee, Ankunft erst um 18.00 Uhr. Der rührige Hotelier, erst seit 5 Tagen hier, findet nach langem Suchen sogar einen Schlauch und einen Wasseranschluss, damit wir unsere total verschmutzten Räder abspritzen können. Das nennt sich Gastfreundschaft.
5. Tag
Tegernsee - Fischbachau - Kirchdorf - Grassau - Siegsdorf
111 km, 5.30 Uhr
Zu Beginn saumässig steile Anstiege, dann aber auch schnelle Abfahrten und lange Flachstücke. Hier wird Urs seinem Spitznamen "die Lokomotive" voll gerecht und zieht uns kilometerweit in rasanter Fahrt durch die schöne Gegend. Danke Urs!
Auch heute haben wir trotz den kühlen Temperaturen wieder Glück, es bleibt trocken.
6. Tag
Siegsdorf - Bad Reichenhall - Berchtesgaden - Königssee - Salzburg
105 km, 5 Std.
Heute sollten wir unser erstes Ziel, den Königssee erreichen. Unterwegs gerieten wir noch in leichten Hagel, unsere Helme schützten unsere Köpfe jedoch vor grösseren Schäden . Während des Mittagsessen in Bischofswiesen tobt dann draussen ein richtiger Sturm, mit viel Regen und noch mehr Wind. Ich sehe mich schon hier übernachten! Doch als wir uns wieder auf die Räder schwingen, ist auch dieser Sturm vorbei. Es ist nun nicht mehr kühl, sondern richtig kalt. Ganze 5 Grad zeigt das Thermometer an und den Neuschnee auf den umliegenden Bergen kann man fast anfassen.
Via Berchtesgaden peilen wir den Königssee an und treffen dort um 14.30 Uhr ein. Ziel erreicht!. Trotz der Kälte sind viele Touristen hier. Wir machen ein paar Erinnerungsfotos und beschliessen, noch nach Salzburg zu fahren und dort zu übernachten. Am Abend steht dort noch ein Stadtbummel an.
7. Tag
Salzburg - Saalfelden - Zell am See - Mittersill
124 km, 6 Std.
Am Vorabend haben wir beschlossen, unsere Tour auf dem Tauernradweg, der Saalach entlang, fortzusetzen. Es ist immer noch kühl, aber auch heute trocken. Der Saalach entlang radeln wir viel auf Naturstrassen und ab Zell am See abwechslungsweise auf der Hauptstrasse oder auf dem Radweg.
In Mittersill finden wir im Gasthof Weitzmann einen gemütlichen Gasthof. Hier geniessen wir das Abendessen besonders, wobei auch die charmante Serviererin Eva ihren Teil dazu beiträgt!
8. Tag
Mittersill - Krimml - Gerlospass - Zillertal - Innsbruck
136 km, 6 Std.
Unsere Alpenetappe. Endlich wunderschönes Wetter, das uns den ganzen Tag begleitet. Zügig fahren wir auf schönen Radwegen das Pinzgau hinauf Richtung Krimml. Und schon beginnt die Steigung des Gerlospasses, mit 1'620 m, die höchste Erhebung unserer Tour. Bereits um 11.00 Uhr haben es alle geschafft und können eine rasante Abfahrt unter die Räder nehmen.
Im Zillertal ist starker Gegenwind angesagt. Doch auch hier kommt unser 5er-Züglein gut voran. In Uders nehmen wir in einer Gartenwirtschaft das Mittagessen ein. Aber oh Schreck! Bruno beisst auf Glasscherben, die wohl im Randensalat waren! Der Wirt entschuldigt sich mit fünf Schnaps!
Im Inntal, Richtung Innsbruck, haben wir kräftig Rückenwind. Wir fahren z.T. auf dem Inntal-Radweg und z.T. auf der Hauptstrasse. So erreichen wir Innsbruck schneller als erwartet.
Ein Bummel durch Innsbruck und ein gutes Nachtessen runden diesen schönen Tag ab.
9. Tag
Am Morgen nochmals Stadtbummel, dann ab in den Zug. Um 17.30 Uhr kommen wir in Grenchen an und werden - auch das ist bereits Tradition - von unseren Frauen auf dem Bahnhof mit Schämpis und Bier empfangen. Bravo! Bei Urs und Ursi dürfen wir uns dann noch ein Fondue genehmigen. Herzlichen Dank
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