Velotour vom 5. - 15. Juni 2023
25. Männer-Radtour!!!
Teilnehmer: Bruno Stihl, Melchior Moser, René Schmid, Urs und Ueli mussten gesundheitshalber leider verzichten.
Die diesjährige Tour hat René organisiert. Zur Diskussion stand auch eine Donautour, wir haben uns dann jedoch für den Rhein-Radweg entschieden. Wir starteten in Rotterdam und fuhren nach Süden, damit hatten wir die Möglichkeit nach 10 Tagen irgendwo im Süden die Tour zu beenden und mit dem Zug nach Hause zu fahren.
1. Tag, Montag, 5. Juni 2023
Mit Bahn Grenchen Nord – Basel – Düsseldorf – Arnhem - Rotterdam
Am Tag vor der Abreise bemerkten wir, dass auf der Strecke Düsseldorf – Venlo ein Bahnersatzbus im Einsatz ist. Bruno und Vreni klärten am Bahnhof Süd die Varianten ab, es klappte, einfach mit einer 2 Std. längerer Reise.
Um 20.00 Uhr treffen wir nach einigem Suchen bei unserem reservierten Hotel ein.
2. Tag, Dienstag, 6. Juni 2023
Rotterdam – Hoek van Holland - Rotterdam
Distanz: 77 km / 4.30 Std.
Kreuz und quer fahren wir meist auf Radwegen in Richtung Meer und Hafen. Allerdings sehen wir nicht allzu viel vom Hafen, da er auf einem riesigen Gebiet verteilt und mit Kanälen durchzogen ist. Hin und wieder sehen wir einen grossen Frachter ein- oder ausfahren. Der Strand mit feinem Sand ist leer, da zu windig und zu kühl. Für den Rückweg finden wir einen anderen Weg. Am Abend gehen wir zu Fuss ins Zentrum, müssen am Bahnhof aber zuerst fragen, wo eigentlich das Zentrum ist. Eine eigentliche Altstadt hat Rotterdam nicht. Den Schlummi geniessen wir im Pub de Machinist.
3. Tag, Mittwoch, 7. Juni 2023
Rotterdam – Garichem - Tricht
Distanz: 101 km /5.00 Std.
Die Ausfahrt aus der Stadt ist mühsam und schlecht signalisiert. Endlich klappt es und wir wähnen uns auf dem richtigen Weg. Nicht lange und schon wieder sind wir am Suchen. Zum Glück sind die Radwege schön. Den Rhein sehen praktisch nie. In Geldermalsen suchen wir Zimmer. Ein Paar schickt uns zur Info im Gemeindehaus etwas ausserhalb des Ortes, die wissen nicht, dass sie die Tourist Info sind und schicken uns wieder ins Zentrum in ein Café. Hier hilft uns dann der Chef (spricht deutsch) und vermittelt uns Zimmer in Tricht, 4 km ausserhalb des Ortes. Dies klappt, wir übernachten bei einem Obst- und Beerenbauer.
4. Tag, Donnerstag, 8. Juni 2023
Tricht – Rhenen - Millingen
Distanz: 102 km / 5.30 Std.
Leider immer noch starker Gegenwind und ca. 20 Grad warm. In Wijk nehmen wir die Fähre über den Niederrhein. Vorher fahren wir noch über eine Brücke des Amsterdam-Rheinkanal. Den Rhein sehen wir selten. Immer wieder suchen wir die richtige Route und finden endlich Wegweiser vom Rhein-Radweg, Route 15. In Panneerden suchen wir Zimmer, finden aber nichts. Wenigstens können wir hier kalte Getränke besorgen. Wir fahren weiter und setzen mit der Fähre nach Millingen über. Welche Überraschung, der Fährmann outet sich als Basler, holt sogar eine Basler Fahne für den Fototermin. Er sagt uns, dass wir direkt an der Grenze zu Deutschland sind, haben wir noch gar nicht bemerkt!! In Millingen (noch Holland) ist das Hotel besetzt, ein oben ohne Hüne in einem Garten erklärt uns dann den Weg zum Campingplatz. Kaum 100 m später sehen wir rechts eine B&B Reklame. Der Auskunftstrottel wusste wohl nicht, dass einer seiner Nachbarn ein B&B führt! Das ältere Paar überlegt einen Moment, sie hätten ein Doppelzimmer und könnten ein Notbett hineinstellen. Da sind wir natürlich sofort dabei.
5. Tag, Freitag, 9. Juni 2023
Millingen – Emmerich - Dinslaken
Distanz 108 km / 6.00 Std.
Abfahrt erst nach 09.00 Uhr, da wir erst um 08.30 Uhr Morgenessen können. Kaum gestartet, überqueren wir die Grenze NL-D und die Route haben wir auch schon wieder verloren! In Deutschland ist sie zwar besser signalisiert, aber bei unserem Tempo ist rasch ein Wegweiser übersehen!! Vor Emmerich lange Strecke auf Radweg neben Hauptstrasse. In Dinslaken sind zwei Hotels besetzt. Im Art Inn Hotel vermittelt die Dame uns aber Zimmer im Hotel Grünewald, etwas oberhalb der Stadt. Nach einigem Suchen finden wir unsere Unterkunft auf einem waldigen Hoger. Nachtessen in der Gartenwirtschaft zusammen mit einer Harley Fahrer-Gruppe
6. Tag, Samstag, 10. Juni 2023
Dinslaken – Duisburg – Düsseldorf - Monheim
Distanz: 102 km / 5.15 Std.
Heute sind wir schon um 08.15 Uhr unterwegs. Vor Duisburg fahren wir längere Zeit auf Naturstrasse auf einem Damm. Endlich sehen wir den Rhein wieder, er macht sich sonst rar! In Duisburg fahren wir in die Fussgängerzone der Innenstadt, nichts Spezielles. Bei der Ausfahrt wird unsere Gruppe bei einem unbewachten Bahnübergang getrennt, Bruno erwischt den Übergang nicht mehr, bevor der lange Güterzug mit uralten Bahnwagen langsam vorbeiholpert!!
Wir fahren durch grosse Industriegebiete in Richtung Krefeld, aber dass wir nicht dahin müssen, merken wir sehr spät, zurück auf Feld Eins!! Vor Düsseldorf schönes Asphaltband durch Auen und gemähten Wiesen. Vor dem Mittagessen überqueren wir den Rhein wieder mal auf einer Fähre. In Düsseldorf fahren wir der Rheinpromenade entlang, hier herrscht Ramba zamba. Deshalb nichts wie weg. Später wieder auf einem Damm, wo uns ein Vater und seine Tochter auf dem Fahrrad begleiten und führen. Ein Erdbeerverkäufer empfiehlt uns unterwegs das Hotel Vater Rhein in Monheim. Hier checken wir problemlos ein. Nach dem Nachtessen Bummel in die Stadt und wir geniessen ein grosses Spaghettieis.
7. Tag, Sonntag, 11. Juni 2023
Monheim – Leverkusen – Köln – Kripp (Remagen)
Distanz: 94 km / 5 Std.
Heute finden wir den Weg bis Leverkusen gut, dann eine Baustelle, Umleitung und keine Wegweiser mehr! Aber bald stossen wir wieder auf den richtigen Radweg. In Köln machen wir nur kurz einen Fotohalt. Dann geht’s endlich mal länger dem Rhein entlang, zum Teil aber auf schmalen Strässchen und es herrscht viel Verkehr an diesem schönen Sonntag, viele Velofahrer und Wanderer unterwegs. Es kommt mir vor wie an einem Slow up mit Gegenverkehr. Aber alles geht gut und eine Unterkunft finden wir auf Anhieb, direkt am Rhein und bei einer Fähre.
8. Tag, Montag, 12. Juni 2023
Kripp – Koblenz - Loreley - Bingen
Distanz: 109 km / 5.15 Std.
Heute geht’s meistens dem Rhein entlang, schöne, aber etwas holprige Wege. In Koblenz fahren wir ans Deutsche Eck zum Denkmal von Kaiser Wilhelm. Dann folgt das Filet-Stück des Rhein-Radweges, die Loreley. Links und rechts überall tauchen Schlösser, Burger oder Ruinen auf. Der Radweg führt hier der Hauptstrasse entlang, da das Tal eng ist. Nach dem Nachtessen geht’s noch in die Gelateria zum verdienten Eis.
9. Tag, Dienstag, 13. Juni 2023
Bingen – Mainz – Ludwigshafen - Mannheim
Distanz: 135 km / 7.15 Std.
Wir fahren um 08.00 Uhr ab, da wir morgens auf weniger Gegenwind hoffen. Hoffnung war falsch! Zuerst 10 Min. an Barriere warten bis es richtig losgeht. Zuerst oft dem Rhein entlang und dann rund 30 km auf feinen Asphaltsträsschen vorbei an grossen Getreide- und Zwiebeln- Feldern und gemähten Heuwiesen. Aber weit und breit keine (geöffnete) Beiz. Deshalb Mittagessen (Wurstsalat) erst nach 87 km! Nach Worms verfahren wir uns wieder und treffen um 16.15 Uhr in Ludwigshafen ein. Kaum zu glauben, die Touristinfo schliesst um 15.30 Uhr! Wir konsultieren das bikeline und telefonieren mehrere Hotels an, alles besetzt. Was tun, wir beschliessen weiterzufahren. René entdeckt dann aber noch ein angeschriebenes Haus, ist kein Hotel, aber der Mann gibt uns den Tipp beim Bahnhof Mannheim habe es mehrere Hotels. Nichts wie los über den Rhein. Das erste Hotel hat noch Zimmer, ein EZ und ein DZ für rund 500 Euro! Nichts für uns. Das nächste Hotel ist auch besetzt, der Besitzer vermittelt uns aber ein anderes, nicht allzu weit weg. Im Hotel Memo haben wir ein Dreierzimmer, der Eingang führt aussen über eine schmale Wendeltreppe, wohl nicht Suva konform!
Wir geniessen das Nachtessen nach diesem langen Tag in der Gartenwirtschaft.
10. Tag, Mittwoch, 14. Juni 2023
Mannheim – Speyer - Seltz
Distanz: 120 km / 5.30 Std.
Wir finden gut aus Mannheim hinaus. Schöne Strässchen, oft auf einem Damm. Den Rhein sehen wir jedoch fast nie. Es fühlt sich so komisch zum Fahren an…ah Rückenwind, kaum zu glauben! In Speyer fahren wir an einem Museum mit vielen Flugzeugen und Loks vorbei. Es ist heiss, um 11.30 Uhr machen wir einen Trinkhalt bei einem Gasthaus am Rhein. Weiter durch landw. Gebiet nach Seltz. Inzwischen sind wir in Frankreich. Die Dame an der Info vermittelt uns ein Appartement. 5 Betten, Küche und Sitzgruppe. Das feine Nachtessen geniessen wir mit netter Bedienung in der Gartenwirtschaft
11. Tag, Donnerstag, 15. Juni 2023
Seltz - Strassburg
Distanz: 60 km / 3 Std.
Bruno und ich werden ab Strassburg mit der Bahn heimfahren, René wird weiterfahren. Schon vor 08.00 Uhr sind wir unterwegs, was das Heimweh so ausmacht!! Es geht meist auf Nebenstrassen oder auf Radwegen neben Hauptstrassen durch das Elsass. Den Rhein sehen wir nie! Die Einfahrt Strassburg ist nicht so einfach, Baustellen überall oder Gruppen von Radfahrern, die wir nicht überholen können. Es klappt dann aber doch, wir verabschieden uns von René und suchen die Info beim Münster. Die Dame erklärt uns den Weg zum Bahnhof, den finden wir und auch das Ticketlösen klappt auch irgendwie. Um 13.50 Uhr fahren wir ab, steigen in Basel um und treffen um 16.00 Uhr in Grenchen Nord ein. Ende unserer Tour!!
René fährt noch bis Breisach, das sind heute 150 km, verrückter Kerl! Am Freitag fährt René nach Basel und heim nach Hägglingen, das sind nochmals 150 km. Chapeau!
Strassburg
Rückblick
Gesamtdistanz: 1’008 km gesamte Fahrzeit: 52 ¼ S
Für Bruno und mich ist Jubiläum, die 25. Velotour miteinander. Schade, dass Urs und Ueli nicht mitkommen konnten.
Der Rhein-Radweg ist lang und nicht durchgehend gleich signalisiert. Vor allem in Holland und im oberen Teil Deutschland hatten wir oft Mühe die richtige Route zu finden. Auch führt die Route eigentlich sehr wenig direkt dem Rhein entlang. Stundenlang sahen wir den Rhein gar nie. Die Wegqualität ist fast überall gut bis sehr gut.
Das Wetter war toll, kein Tropfen Regen. Aber der Gegenwind die ersten 5-6 Tage war schon happig und zermürbend. Wenigsten die letzten drei Tage war dann mehrheitlich Rückenwind.
Unterkunft zu finden ist immer ein Thema. Dreimal hatten wir wirklich grosse Mühe etwas zu finden. In Holland kam noch die Sprache hinzu. Nicht alle können deutsch oder wollen deutsch reden und in Englisch sind wir nicht gerade Hirsche! Aber draussen übernachten mussten wir nie.
Das Essen in Holland und Deutschland gut und reichlich. Aber auch hier (wie bei uns auch) unterwegs viele geschlossene Lokale.
Besten Dank René für das Organisieren der Tour und allen für das auf die Zähne beissen beim Gegenwind!
Die Hauptsache, die Tour ist pannen- und unfallfrei verlaufen.
Und was uns noch aufgefallen ist: Helm tragen in Holland und Deutschland ist nicht üblich. Auch Kleinkinder auf dem Rücksitz fahren oben!!
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