Route Napoleon 8. - 15. Juni 2002
Wie vor 2 Jahren, Grenchen - Paris, hat Urs wieder eine schöne Tour organisiert. Von Grenchen aus über Genf nach Grenoble und von dort auf der berühmten Route Napoleon nach Nizza.
Teilnehmer: Urs, Bruno, Ueli, Rene und Melchior
Gesamtüberblick der Route (Übernachtungsorte):
Grenchen - Ins - Yverdon - Etoy - Genf - Rumilly - Aix-les-Bains - Chambery - Grenoble - La Mure - Corps - Cap - Sisteron - Digne-les-Bains - Castellane - Grasse - Cannes - Nizza
1. Tag
Grenchen - Ins - Estavayer le lac - Yverdon les bain - Morges - Etoy
147 km, 6.15 Std. (reine Fahrzeit)
Bei bedecktem Himmel Abfahrt Richtung Westen durchs Expo-Land. Auf unseren bekannt schönen nationalen Radrouten, zum grossen Teil abseits des Verkehrs lässt sich gut radeln. So läpperten sich die Kilometer bis zum Genfersee zur längsten Etappe zusammen. Unterkunft in einem Motel etwas sehr einfach, dafür jedoch günstig.
2. Tag
Etoy - Genf - St. Julien - Rumilly
110 km, 5.20 Std.
Wiederum bedecktes, nebliges Wetter. Am Nachmittag vor Etappenziel rund eine Stunde Regen. In den Rebbergen dem Genfersee entlang ein stetes auf und ab und um viele Ecken.
Bei so einer "Ecke" rutschte das Vorderrad von Urs weg und platsch, Urs lag der Länge nach auf dem Boden. Sturzursache: ein platter Vorderreifen, wohl aufgelesen bei den häufigen Scherben am Strassenrand (verfolgten uns während der ganzen Tour). Zum Glück nur Schürfungen und eine leichte Verstauchung der Hand.
In Genf plötzlich ein platter bei Bruno. Zum Glück ist Urs ein guter Velomech! Nach der Grenze suchten wir die verdiente Mittagsrast. Aber oha! Ganz wie bei uns "Heute Wirtesonntag"! So fanden wir erst gegen 14.00 Uhr eine Beiz. Dann aber von der Vorspeise bis zum Dessert uns die Bäuche vollgeschlagen. Ob das der Grund war, dass wir kurz darauf das Signal "Route barré" übersahen und grausam durch knöcheltiefen Dreck in eine Baustelle fuhren!? Brücke noch nicht fertig! Kein Grund für uns sie nicht zu überqueren. Durch diverse Bauabschrankungen durch und nichts wie weg.
In Rumilly am Dorfbrunnen den ärgsten Dreck weggeputzt und dann beim Hotel einen Schlauch zum Abspritzen organisiert und alles war wieder sauber.
3. Tag
Rumilly - Aix-les-Bains - Chambery - Grenoble
131 km, 6.40 Std.
Wetter immer noch bedeckt. Heute kamen die ersten gröberen Pässe, bis zum höchsten Punkt der Reise, Col de Porte, 1'340 m. Auch heute nach dem Mittagessen etwas unkontrolliert weggefahren, Abzweigung übersehen, rassige Abfahrt gemacht und nach 10 km Irrtum bemerkt. Retour und Hoger wieder rauf, wie wenn es sonst nicht genug Steigungen hätte. Ab sofort wird der von Urs super vorbereitete Tourenplan von allen wieder besser studiert!
4. Tag
Grenoble - La Mure - Corps - Cap
102 km, 5.30 Std.
Vor hier aus alles der Route Napoleon nach. Endlich Sonnenschein. Die kürzeste, aber infolge der vielen kürzeren und längeren Steigungen und mehreren Pässen die strengste Etappe. Oder fahren sie mal mit dem Bike mit vollem Gepäck die Steigung von Vizile nach Laffrey hinauf! 8 km lang, immer 9 - 13 % Steigung. Aber für uns Optimisten gilt: nach jeder Steigung kommt eine Abfahrt! (der Pessimist würde sagen nach jeder Abfahrt kommt wieder eine Steigung). Obwohl unser Etappenziel etwas weiter vorgesehen wäre, lassen wir es in Cap gut sein und übernachten dort.
Bereits macht sich im Hinterkopf der Gedanke breit erst am 7. Tag statt am 6. Tag in Nizza einzufahren. Aber das wäre halb so schlimm.
5. Tag
Cap - Sisteron - Digne-les-Bains - Castellane
141 km, 5.45 Std.
Der Morgen verspricht ein wunderschöner, warmer Tag zu werden und so wird er dann auch. Gemäss Tourenplan ist zum grossen Teil eine Flachetappe vorgesehen. Bereits um 08.15 Uhr geht es mit Rückenwind und Tendenz abwärts mit Vollgas in toller 5-er Formation los. Und wie es rauscht! Beim Mittagessen haben wir bereits rund 90 km geradelt! Chapeau an Alle. Dazwischen noch dem Städtchen Sisteron (= Tor zum Süden) einen Besuch abgestattet. Die letzten 30 Tageskilometer hatten es dann allerdings noch in sich: 30 km leicht aufwärts bei starkem Gegenwind. So waren wir glücklich, Castellane ( = Tor zur bekannten Schlucht Verdon) zu erreichen und hier im besten Haus des Ortes abzusteigen. Nizza war in erreichbare Nähe gerückt!
6. Tag
Castellane - Grasse - Cannes - Antibes - Nizza
119 km, 5.45 Std.
Sonnig und heiss, so wie es sich im Süden gehört. Am Morgen oh Schreck, der Vorderreifen von Urs hat schon wieder platt. Trotzdem um 10.00 Uhr bereits auf dem zweiten Pass! Fahrt über ein herrliches Hochplateau immer so auf 1'000 m Höhe. Dann wieder kürzere und längere Pässe und eine rasante Abfahrt in die Parfum-Weltmetropole Grasse. Hier gutes Mittagessen im Stadtzentrum und Weiterfahrt nach Cannes, wo wir erstmals ans Meer kommen. Ein bisschen stolz sind wir schon auf unsere Leistung, aber es fehlen uns noch rund 20 km bis nach Nizza. Auch die schaffen wir noch, allerdings auf z.T. gefährlichen, dreispurigen Strassen mit viel Verkehr.
Am Do, 13. Juni 2002, 16. 00 Uhr Einfahrt in Nizza!
Zimmerbezug in der Nähe des Bahnhofes im Hotel Berne. Die Räder bekommen mangels eines anderen Raumes ein eigenes Zimmer; sie haben es auch verdient!
Urs und Bruno: Baywatch in Nizza
7. + 8. Tag
Bei schönstem Wetter bummeln, baden, und Nizza besichtigen. Am 8. Tag Heimreise mit dem TGV nach Genf und von dort mit der SBB wieder nach Hause. Der Empfang durch unsere Frauen am Bahnhof mit Champagner und Häppchen hat bereits Tradition. Ob wir uns wohl nur deshalb auf unsere jährliche Radtour begeben!?
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Zusammenfassung
6 Tage, 750 km in zum Teil sehr hügeligen Gelände mit vielen Pässen verlangte von uns einiges ab. Das Wetter wurde von Tag zu Tag schöner (nur ca. 1 Std. Regen). In der Schweiz auf Radwegen, in Frankreich auf mehr oder weniger befahrenen Landstrassen.
Velos: Ausser Rene, der ein Tourenrad fuhr, alle mit Mountain-Bikes ausgerüstet.
Da Urs die Route sehr gut studiert und herausgeschrieben hatte, haben wir uns wenig verfahren und die richtige Route fast auf Anhieb immer gefunden. Herzlichen Dank für diese grosse Arbeit.
Auch dies war wieder eine wunderschöne Tour, die fitten Radlern nur empfohlen werden kann.
Empfang in Grenchen
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