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2025 Radweg Deutsche Einheit

  • familymoser
  • 13. Juni
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juni

Dessau - Koblenz

  1. Mai - 5. Juni 2025


Teilnehmer:  Bruno, Urs, René, Melchior

 

Radweg Deutsche Einheit: Diese Radroute gibt es seit 2016 und führt von Bonn nach Berlin (oder umgekehrt) misst rund 1’100 km und führt durch 7 Bundesländer. Wir kürzten etwas ab und starteten in Dessau (die Strecke Berlin-Dessau fuhren wir bei einer früheren Radtour schon) und als Ziel nahmen wir Koblenz. Die Route benützt grösstenteils bestehende Radrouten wie R1, Weserradweg, Fuldaradweg oder Lahntalradweg und andere.

Weser Stein in Hann. Münden
Weser Stein in Hann. Münden

 1. Tag, Montag, 26. Mai 2025

 

Mit Bahn Grenchen Süd – Olten – Basel – Frankfurt – Leipzig - Dessau

 Wir fahren um 08.25 Uhr ab und kommen um 18.41 Uhr in Dessau an. Die Reise klappt trotz viermaligem Umsteigen problemlos.

 Vor dem Nachtessen machen wir einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt, nichts Spezielles. Dessau ist bekannt und weltberühmt für den Architekturstil «Bauhaus» und deshalb ein Magnet für Design- und Architekturstudierende aus der ganzen Welt.

 

2. Tag, Dienstag, 27. Mai 2025

 

Dessau – Köthen – Strassfurt - Nachterstedt

Distanz:                    110 km / 6.15 Std.

Fahrzeit:                   6.15 Std.  /  Ankunft 16.45 Uhr

Wir starten bereits um 08.15 Uhr. Wir sind in ehemaligem DDR-Gebiet. Irgendwie spürt man das an der Bauweise und Anordnung der der Häuser und der Dörfer und nicht zuletzt durch die vielen Bestzistein-Passagen, wo es ruckelt und zuckelt. Der lästige und starke Gegenwind macht das Fahren mühsam. Was wir noch nicht ahnen, der starke Gegenwind wird uns auf der ganzen Tour begleiten!

Nach dem Mittagessen haben wir ein paar schöne Wege, verfahren uns aber in Neugattersleben. Dank Bikeline und Google Maps finden wir die richtige Route, Absperrgitter versperren aber den Weg und es ist keine Ausweichroute ausgeschildert. Also Gitter mühsam im Wald über Stock und Stein umgehen…und das dann noch drei weitere Male!

Nach Strassfurt fahren wir xkm immer leicht ansteigend im heftigen Gegenwind und als Dessert noch ein paar Zusatzkilometer, da wir die richtige Anfahrt zum Hotel suchen müssen.

 

 3. Tag, Mittwoch, 28. Mai 2025

 

Nachterstedt – Thale – Wernigerrode – Bad Harzburg

Distanz:                    100 km / 6.45 Std.

Bei der Abfahrt regnet es, zum Glück nur kurz. Aber schon bald verfahren wir uns in Emsleben und suchen die Konradsburg. Mit Nachfragen finden wir sie auf einem Hügel, aber hier geht die Strasse nicht weiter. Dafür gibt es einen Fototermin mit einem Trabi und dann halt wieder bergab. Unterwegs jetzt viele Schotter- und Feldwege und wie immer, Gegenwind. Heute ist der Wurm drin, in Thale wieder eine Baustelle und wir fahren im Kreis.

Wir finden keine Beiz fürs Mittagessen (auch eine Klosterbeiz will wegen uns nicht vor 14.00 Uhr öffnen) und machen erst Rast um 14.30 Uhr in Wernigerode bei Kaffee und Kuchen. Kaum sind wir weggefahren geraten wir in ein kräftiges Gewitter. Eine Tankstelle zum Unterstehen ist unsere Rettung. In Ilsenburg wieder eine Baustellen Abschrankung, die wir aber nicht überwinden können, da ein Bach dazwischen liegt. Deshalb fahren wir die letzten km auf dem Radweg der Hauptstrasse entlang.

Da es schon spät ist checken wir beim erstbesten (Wellness)-Hotel ein, es wird das mit Abstand teuerste Haus unserer Tour sein.

                                 Gut sortierte Pensionsbar bei Frau Hewig!!


4. Tag, Donnerstag, 29. Mai 2025

 

Bad Harzburg – Goslar – Seesen – Einbeck - Dassel

Distanz:                    100 km / 6.00 Std.

Ab Bad Harzburg fahren wir eine Variante, die weniger Steigungen aufweist als die Originalstrecke. Schon bald kommt wieder eine Baustelle und wir nehmen eine neue Variante bis nach Goslar. Dann langes Stück saumässig schlechte Strasse (halb Bsetzisteine, halb Asphalt) durch Wald und am Waldrand entlang. Zeitweise ist ein 88-jähriger E-Biker in unserer Gruppe. Heute ist in Deutschland Vatertag und wir sehen viele Gruppen, die mit vielen alkoholischen Getränken unterwegs sind. Wir fahren durch das Mittelgebirge Harz mit vielen happigen Steigungen aber auch tollen Abfahrten. In Einbeck möchten wir übernachten, alle Hotels sind besetzt. Telefonisch reserviert Urs im 15 km entfernten Dassel Zimmer und dort sind wir dann gut aufgehoben.

                                

 5. Tag, Freitag, 30. Mai 2025

 

Dassel – Stadtoldendorf – Holzminden – Höxter - Oedelsheim

Distanz:                    94 km

Urs reserviert am Morgen schon Zimmer in Oedelsheim, so dass wir beruhigt losfahren können. Zeitweise grausamer Gegenwind und einige happige Steigungen. In Holzminden – Stadt der Gerüche und Aromen – kommen wir auf den Weser-Radweg, hier herrscht Veloverkehr fast wie an einem Slow Up. Der Radweg führt teils direkt der Weser entlang und zweimal wechseln wir die Seite mit einer kleinen Fähre. In Bad Karlshofen passieren wir ein Gradierwerk. Zuletzt ein paar km auf schönem Radweg und es ist kaum zu glauben, endlich etwas Rückenwind. Ein paar km vor unserem Ziel gönnen wir uns einen Trunk.

Unsere Pensionsmutter Frau Hewig, eine quirlige, ältere Dame, freut sich über uns und ist sehr mitteilungsbedürftig, aber liebenswürdig. Sie entschuldigt sich, dass sie nur noch zwei kleine Zimmer habe, mache dafür aber einen Spezialpreis von 35 Euro pro Person, am anderen Morgen mussten wir dann nur je 30 Euro bezahlen. Das nennt man Gastfreundschaft!

Im Fährhaus direkt an der Mosel essen wir gut und geniessen den warmen Abend. Eine «gewichtige» Hochzeitgesellschaft genoss es scheinbar ebenso!

 

 6. Tag, Samstag, 31. Mai 2025

 

Oedelsheim – Hann. Münden – Kassel - Malsfeld

Distanz:                    103 km / 5.45 Std.

Von Frau Hewig werden wir gebührend und wortreich verabschiedet. Bis Hann. Münden geht es rasant auf dem Weser-Radweg. Wir sind früh dran, deshalb sind wir noch fast allein unterwegs. Wir besichtigen die Stadt mit ihren vielen Fachwerkhäuser, besuchen den Weserstein, wo Fulda und Werra zusammenfliessen und die Weser bilden. Dann geht’s auf den Fulda-Radweg, meist direkt der Fulda entlang. Hier sind wieder viele Radfahrer unterwegs. Diese Strecke sind wir 2016 umgekehrt schon gefahren. Und wie damals dinieren wir zu Mittag auf dem Königsplatz in Kassel. Wie sich die Geschichte wiederholt. Da Urs für den Abend schon Zimmer reserviert hat, machen wir in Meisungen noch einen Trinkhalt bevor wir in Malsfeld im Jägerhof einchecken.


So können wir nicht losfahren!!

 7. Tag, Sonntag, 1. Juni 2025

 

Malsfeld – Blankenfeld – Bad Hersfeld – Neukirchen im Knüllgebirge

Distanz:                    106 km / 5.30 Std.

Am Morgen ist die Strasse nass, aber schon bald drückt die Sonne durch. Meist schön asphaltierte Radwege in der Nähe der Fulda. Der Gegenwind ist heute ertragbar. In Bad Hersfeld machen wir Mittagsrast. Wir möchten aufbrechen, aber ein starkes Gewitter braut sich zusammen und es regnet wir aus Kübeln. Zuerst harren wir unter den Sonnenschirmen aus, verziehen uns dann aber ins Restaurant zum Kaffee. Irgendwann müssen wir halt mit dem Regenschutz los, Route suchen und finden und nach 45 Minuten ist der Regen vorbei.

Wir fahren xkm auf einem ehemaligen Bahntrasse sanft steigend hinauf und dann 15 km feine Abfahrt. So macht velofahren Freude.

In unserem Hotel sind auch vier ältere Herren aus dem Aargau einquartiert, die mit ihren Motorrädern unterwegs sind, Ziel Nordkap und zurück, auf Umwegen und gemütlich, denn sie haben rund sechs Wochen eingeplant. Coole Sache!!

 

 8. Tag, Montag, 2. Juni 2025

 

Neukirchen – Neustadt – Marburg - Giessen

Distanz:                    97 km / 5.30 Std.

Gleich nach der Abfahrt geht es wieder auf das ehemalige Bahntrasse, rund 13 km flach. Kaum jemals haben wir wohl die ersten km so schnell hinter uns gebracht wie heute. Vor Neustadt die ersten Steigungen und Naturstrassen. Wieder einmal kommen wir von unserem Radweg ab und finden ihn erst einige km später in Kirchhain wieder. Bis Marburg geht’s rund 10 km einer Bahnlinie entlang. Marburg ist – wie viele andere Städte in Deutschland - eine Studentenstadt. Das merken wir gleich bei der Einfahrt, viele junge Leute sind unterwegs. Wir schieben unsere Velos steil die Altstadt hinauf bis vors Rathaus.

Mittagszeit = Essenszeit. Kaum haben wir bei der Ratsschänke bestellt, fängt bei der Baustelle nebenan ohrenbetäubender Lärm an. Bsetzisteine werden komprimiert. Unglaublich und das über die Mittagszeit. Deshalb schnell essen und nichts wie weiter. Wir fahren nun auf dem Lahntal-Radweg. Unterwegs bestaunen wir auf einem Bauernhof mehrere Kamele mit einem Jungen. Und wieder mal eine Umleitung und wir fahren auf einem dreckigen Single-Trail direkt der Lahn entlang. Der Zufall will es, dass wir anfangs Giessen direkt auf unser Hotel zufahren.

Wir sind rund 3 km vor dem Zentrum und verzichten deshalb auf einen Besuch der Innenstadt, sondern geniessen den Biergarten direkt an der Lahn. Zum Nachtessen verziehen wir uns nach innen, da es kühl wird gegen Abend. 


 9. Tag, Dienstag, 3. Juni 2025

 

Giessen – Wetzlar – Weilburg – Limburg - Laurenburg

Distanz:                    118 km / 6.15 Std.

Um 08.15 Uhr geht’s schon los. Die Ausfahrt aus der Stadt ist etwas mühsam, viele Kreuzungen und Rotlichter. Es dauert eine Weile, bis wir auf unserem richtigen Radweg sind. Viel Natur unterwegs und wir fahren grössere Strecken direkt der Lahn entlang. Viele schöne Orte unterwegs, Wetzlar umfahren wir zwar, da es wieder Baustellen und Umleitungen hat. Gemütliche Unterkunft, direkt an der Lahn.

Zum Nachtessen gehen wir 300 m der Lahn entlang zum Restaurant Lahnterrasse. Direkt davor haben auf einer Wiese drei ältere Frauen drei kleine Zelte aufgestellt. Wir kommen ins Gespräch mit ihnen. Es sind Schwestern, die in Marburg gestartet sind und rund sechs Wochen mit ihren Bio-Velos unterwegs sein wollen und dies schon ca.15-mal. Chapeau, die Damen sind in unserem Alter!

 

 10. Tag, Mittwoch, 4. Juni 2025

 

Laurenburg – Bad Ems – Lahnstein - Koblenz

Distanz:                    50 km / 3 Std.

Abfahrt, Punkt 09.00 Uhr und auf die Minute genau beginnt es zu regnen und es sollte bis Koblenz nicht mehr aufhören. Schade, dies noch am letzten Tag. Wir denken aber auch an die drei Schwestern mit ihren nassen Zelten!!!

Heute hat es noch einige happige Steigungen und glitschige Naturstrassen. Dann wieder schön angelegter Radweg – aber saumässig holprig – direkt der Lahn entlang. Kurz vor Koblenz kommen wir zur Lahnmündung in den Rhein. Die letzten km dem Rhein entlang, dann wieder Umleitung durch die Stadt und kurz nach 12.00 Uhr fahren wir im Deutschen Eck ein zum Fototermin. Zum Glück hat der Regen nun aufgehört und am Nachmittag zeigt sich die Sonne.

Bevor wir unser Hotel direkt beim Bahnhof beziehen, lösen wir die Bahn-Tickets für die Heimfahrt morgen. Gar nicht so einfach mit vier Velos, aber die Dame am Schalter kann uns Tickets beschaffen, halt erst gegen Mittag.

Wir machen einen kleinen Stadtbummel, essen thailändisch und lassen den Tag im Hotel-Restaurant ausklingen.

 


11. Tag, Donnerstag, 5. Juni 2025

 

Wir sind rechtzeig am Bahnhof und decken uns mit Essen und Getränken ein. Die Fahrt nach Basel dauert rund 4 Std. plus 20 Min. Verspätung. Deshalb treffen wir erst gegen 18.30 Uhr in Grenchen ein, aber alles hat geklappt.

Unser Ziel: Deutsches Eck Koblenz
Unser Ziel: Deutsches Eck Koblenz

 

Rückblick

 

Total km                    878

 Urs hat die diesjährige Tour geplant. Die ersten zwei Unterkünfte hat er vorausgebucht, nachher versuchten wir vor Ort Unterkunft suchen. Rasch kamen wir davon ab und buchten die Unterkünfte dann entweder am Vorabend oder am Morgen. So konnten wir am Morgen jeweils beruhigt losfahren.

Die Route ist im Großen und Ganzen gut signalisiert, die vielen Baustellen und Umleitungen, zum Teil schlecht oder gar nicht signalisiert, machten uns aber zu schaffen und oftmals verfuhren wir uns und mussten die richtige Route wieder suchen.

Das Wetter war gut, wenig Regen, ausser bei letzten Halbetappe. Die Grosswetterlage war Westwindwetter, darum hatten wir praktisch alle Tage zum Teil massiven Gegenwind, was die Fahrfreude etwas schmälerte!!

Unfall- und pannenfrei, das war das Wichtigste.

Urs besten Dank für die tolle Organisation.

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