Neugersdorf - Berlin 14. bis 23. Juli 2005
Dieses Jahr haben wir mit Renata und Ueli Käsers abgemacht, eine mehrtägige Radtour zu unternehmen. Aus verschiedenen Routen-Varianten wählten wir den Spree-Radweg aus. Nicht zuletzt auf Wunsch unserer Frauen, die sich eine möglichst flache Tour wünschten. Renata gaben wir im Frühling noch den Auftrag etwas zu trainieren. Wie viele km es dann effektiv trainiert hat wissen wir nicht, aber ich kann es vorwegnehmen, Test sehr gut bestanden!
Am Donnerstag, 14.7.05 fuhren wir mit dem Nachtzug von Grenchen nach Dresden. Dort schalteten wir einen Besichtigungstag ein. Bei einer geführten Stadtrundfahrt konnten wir uns von den Schönheiten der Stadt überzeugen. Viele alte Gebäude, z.T. neu restauriert, z.T. noch in Renovation prägen das Stadtbild.
Am Samstag, 15.7.05 fuhren wir in einer 2-stündigen Bahnfahrt in die Nähe der tschechischen Grenze nach Neugersdorf, wo sich eine der drei offiziellen Spreequellen befindet. Um 11.00 Uhr konnten es dann mit dem Rad losgehen.
1. Tag
Neugersdorf - Bautzen - Niedergurig
Bei angenehmen Radwetter starten wir an der Spreequelle in Neugersdorf und besuchen auch noch den Spreeborn - eine weitere Spreequelle - in Ebersbach. Entlang der tschechischen Grenze radeln wir in leicht hügeligem Gelände nach Bautzen, wo wir eine Stadt- und Turmbesichtigung machen. Stadtbesichtigung nehmen wir etwas allzu wörtlich, da wir die Route verfehlen und fast eine Stunde umherirren!! Bei der Fam. Koban in Niedergurig finden wir eine gute Unterkunft und erfahren von den Leuten auch noch einiges über das Leben im ehemaligen DDR-Gebiet.
2. Tag
Niedergurig - Spremberg - Cottbus
Von nun an fast alles flach. Schöne Radwege, vorbei an Kohlebergwerken und an ehemaligen Abbaugebieten von Kohle im Tagbau. Einige dieser grossen "Löcher" werden nun mit Wasser gefüllt und es soll eine einmalige Naturlandschaft entstehen. Im Moment sieht aber alles noch etwas öde aus. Nach einer langen Etappe finden wir nach einigem suchen in Cottbus - mit einer schmucken Fussgängerzone - doch noch ein Hotel.
3. Tag
Cottbus - Burg/Spreewald - Lübbenau
Schon bald nach Cottbus kommen wir in das Gebiet des Spreewaldes. Dies ist eine in Europa einzigartige Flusslandschaft mit einem über 1'000 km langen Wasserwegnetz auf engstem Raum.
Diese Naturlandschaft wollten wir uns natürlich noch etwas näher ansehen und so machten wir in Burg eine 2-stündige Bootsfahrt. Fast wie in Venedig bewegt der Schiffer den Kahn mit einer Stachel. Dabei erzählt er viel interessantes über Land und Leute im Spreewald. Sehr empfehlenswert!
Nach der Kahnfahrt fahren wir noch etwas weiter (wieder verfahren) bis nach Lübbenau, ein schmuckes Städtchen mitten im Spreewald-Gebiet.
4. Tag
Lübbenau - Lübben - Beeskow
Weiter gehts noch durch den Spreewald, bis sich die kleinen verzweigten Wasserläufe wieder zur grossen Spree zusammen finden. Kilometerlang durch Wälder, an Seen entlang auf schönen Radwegen. Natur pur! Am Mittag erreichen wir in Leibsch noch knapp ein Restaurant, bevor es anfängt zu regnen und zu stürmen. Schwein gehabt und nach einer Stunde ist alles vorbei und wieder eitel Sonnenschein. In Beeskow finden wir im Hotel Schwan mitten in der Stadt schöne Zimmer. Ein Stadtbummel und ein gutes Nachtessen im Rest. Kirchklause.
5. Tag
Beeskow - Fürstenwalde - Erkner
Wieder kilometerlange Fahrten durch einsame Kiefern- und Auenwälder prägen diese Etappe. In Fürstenwalde kehren wir zum Mittagessen ein. Endlich wieder mal eine Pizza, die sich dann aber als sehr mastig erweist.
Das Tourismusbüro Erkner vermittelt uns die Pension Vogelsang. Es sei zwar nur noch ein DZ frei und im Gartenhaus noch eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir sagen zu. Das Gartenhaus erweist sich dann als Gartenhäuschen mit zwei Matratzen am Boden und luftigen Wänden. Mal etwas anderes und trotzdem gut geschlafen.
6. Tag
Erkner - Berlin-Köpenick - Berlin Brandenburgertor
Heute soll unser grosser Tag sein. Einfahrt in Berlin. Ziel ist das Brandenburger Tor. Aber pfui, pünktlich zur Abfahrt am Morgen beginnt es zu regnen und es windet stark. Also Regenausrüstung ist gefragt, die wir nachher unterwegs nur noch für kurze Zeit abziehen können.
Schade, es regnet und stürmt uns entgegen und es ist kalt!. Dadurch sind die nun spärlichen Radwegweiser noch weniger zu sehen und wir müssen oftmals den Weg suchen. Dies ist sehr unangenehm und wir kommen nur langsam vorwärts. Zum Glück ist Ueli ein guter "Pfadfinder". Zu allem Ueberfluss hat mein Rad mitten in Berlin vorne noch einen platten Reifen. Ueli kann hier seine Qualitäten als Velomech ausleben.
Endlich um 14.30 Uhr stehen wir durchnässt und durchfroren vor dem Brandenburgertor. Bravo, wir haben es geschafft. Schnell noch ein Erinnerungsfoto, ein Zimmer suchen und dann unter die Dusche.
Zusammenfassung
Landschaft: Eine wunderschöne Tour, vor allem auch für Naturliebhaber. Viele Kilometer durch Wald oder Auengebiete. Einmalig die Fahrt durch das Spreewaldgebiet.[nbsp]
Strassen/Wege: Sehr gut ausgebaute Radwege, ob Asphalt- oder Naturstrasse. Meistens verkehrsfrei, nur wenig auf normalen Landstrassen. Bis Bautzen (1. Etappe) ein paar Steigungen, nachher flach.
Signalisation: Allgemein gut signalisiert, trotzdem haben wir uns hin und wieder verfahren, aber das gehört zu einer richtigen Radtour.
Unterkunft und Essen: In der Regel problemlos Unterkunft gefunden. Hotel, Pension oder Privat. Für das DZ haben wir zwischen 36 - 70 Euro bezahlt. Essen gut, deftig und viel, so wie es sich in Deutschland eben so isst!
Wetter: Sonnig, angenehm warm, bis eben auf den letzten Tag.
Routenkarte: Radtourenbuch von bikeline "Spree-Radweg". Zuverlässig wie immer
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