Innsbruck - München - Deggersdorf - Regensburg
29. Juli - 6. August 2006
Innsbruck
Nach der letztjährigen Spree-Radtour haben wir uns dieses Jahr mit Ueli und Renata Käser für den Isar-Radweg entschieden. Mit dem Zug fuhren wir am Abend nach Innsbruck, wo wir im Hotel Ibis übernachteten. Nach einem schönen Juni/Juli, schlug das Wetter ausgerechnet an unserem Anreisetag um und es regnete in Strömen.
1. Tag
Innsbruck - Seefeld - Scharniz - Mittenwald
45 km, 3 Std.
Nach einer Stadtbesichtigung am Morgen fuhren Ueli und ich um 10.00 Uhr von Innsbruck aus los. Renata und Doris wollten sich die Steigung nach Seefeld nicht antun und folgten mit der Bahn.
Die Steigung nach Seefeld hatte es dann wirklich in sich. Während Ueli mit seiner Kraft "locker" hochfuhr, war es für mich ein Geknorze. Aber jede Steigung hat mal ein Ende und so fuhren wir nach 1.45 Std. bereits in Seefeld ein. Die Frauen kamen etwas später, bei nun strömenden Regen an.
Nach dem Mittagessen entschieden wir uns, trotz des Regens weiterzufahren. In Scharniz beginnt der offizielle Isar-Radweg. Der jungen Isar entlang führt der Radweg auf Waldwegen nach Mittenwald. Des Wetters wegen entschlossen wir, hier zu übernachten.
Mittenwald ist ein wunderschönes Städtchen mit vielen schönen alten, guterhaltenen Häusern. Die vielen farbigen Wandmalereien beeindruckten uns.
2. Tag
Mittenwald - Wallgau - Lenggries - Bad Tölz
63 km, 3.15 Std.
Über Nacht hatte es aufgeklart und so konnten wir bei wunderbarem Wetter starten. Ueber Wallgau - auch hier wieder schöne Wandbemalungen - fahren wir über die Deutsche Alpenstrasse auf und ab der Isar entlang nach Lenngries, wo wir bei der Hohenburg zu Mittag essen. Unterwegs ist dann baden in der Isar angesagt. Wegen der starken Strömung muss man aufpassen, dass man nicht weggeschwemmt wird! Weiter dann über Arzbach nach Bad Tölz.
Hier ist in der Innenstadt ein grosser Rummel, da ein Openair-Konzert einer bekannten lokalen Gruppe stattfindet. Es werden über 10'000 Leute erwartet. Trotzdem finden wir mitten in der Stadt ein Hotel, wo wir Zimmer auf der ruhigerer Seite erhalten. Das Konzert ist dann nicht so nach unserem Geschmack ........
3. Tag
Bad Tölz - Wolfratshausen - München
66 km, 4 Std.
Nach Bad Tölz führt der Radweg von der Isar weg ins bayerische Hügelland. Hier ist doch die eine oder andere Steigung zu bewältigen. Später dann dem Isarwerkkanal entlang, wo wir grosse Flosse beobachten können, sogenannte "Gaudifahrten", die bis nach München führen. Bei einer Schleuse rutscht das Floss mit grosser Geschwindigkeit die Steigung hinunter, ein Gejohle und Gespritze ist die Folge.
Trotz Warntafel "für Radfahrer nicht geeignet" fahren wir auf dem Uferweg weiter, werden dann aber eines besseren belehrt. Der Weg hört auf, d.h. eine Wanderpfad führt über Felsen weiter. Wir wuchten und stossen die Räder einen steilen Hang hinauf um dann irgendwie wieder auf den richtigen Radweg zu kommen. Vor München steigen Gewitterwolken auf, so dass wir bei der Zimmervermittlung rasch eine Unterkunft suchen.
Beim anschliessenden Stadtbummel regnete es dann leider in Strömen. Also ab ins Warenhaus um Schirme zu kaufen! Der Besuch des Hofbräuhauses durfte nicht fehlen und das Essen beim Haxenbauer war nicht ohne!
4. Tag
München - Ismaning - Freising - Moosburg
63 km, 4 Std.
Durch den Englischen Garten fahren wir aus München hinaus. Leider beginnt es schon bald zu regnen und es sollte bis am Mittag nicht aufhören. Wir fahren alles auf Naturstrassen, die vom Regen aufgeweicht sind. Dies ist dem Vorwärtskommen nicht gerade förderlich, aber wir haben ja "alle Zeit der Welt". Im schmucken Städtchen Freising reinigen wir unsere Räder am Stadtbrunnen, bevor wir wir uns italienisch verpflegen.
Bis Moosburg fahren wir dann weiter auf Schotterstrassen, aber wenigstens ist es nun von oben trocken.
5. Tag
Moosburg - Landshut - Dingolfing - Landau
79 km, 4.30 Std.
Heute können wir wieder bei trockenem Wetter fahren. Auf schönen Wegen fahren wir Richtung Landshut. Der Besuch dieses Städtchen ist ein Muss. Wir können uns kaum satt sehen von diesem schönen Flecken. Ein grosser, alter Stadtkern und alles sehr gut erhalten und unterhalten. Bravo! Weiter fahren wir alles direkt der Isar entlang oder auf dem Damm, je nach Wunsch. Kurz vor Landau besuchen wir noch ein kleines Naturwunder "Wachsender Felsen". Dieser rund 5 m hoch aus dem Boden gewachsene Stein ist einmalig in Europa. Kalkablagerungen einer über den Stein fliessenden Quelle machen es möglich.
In Landau finden wir erstmals nicht sofort eine Unterkunft. Die Leute sind jedoch freundlich und helfen uns, etwas ausserhalb des Städtchens etwas zu finden. Die Zimmer und die Verpflegung beim Gasthof Löhr sind jedenfalls weiter zu empfehlen.
"wachsender Fels" vor Landau
6. Tag
Landau - Deggendorf 37 km, 2 Std.
Deggendorf - Bogen 28 km, 1.45 Std.
Leichter Nieselregen stört uns nicht mehr gross auf der letzten Etappe des Isar-Radweges. Nach 2 Stunden erreichen wir unser erstes Ziel, die Donau. Während des Mittagessen in Deggendorf dann Beratung, wie weiter? Richtung Passau oder Richtung Regensburg. Wir entscheiden uns für Regensburg. Bei nun wieder trockenem Wetter radeln wir der Donau entlang. Gegenüber der Isar ein weit grösserer, breiterer Fluss. In Bogen beziehen wir Unterkunft. Keine Minute zu früh, denn es beginnt wieder kräftig zu regnen.
7. Tag
Bogen - Wörth - Regensburg
71 km, 4.15 Std.
Bei trockenem Wetter fahren wir los. Es ist die letzte Etappe unserer Radtour. Zum Teil direkt der Donau entlang, dann wieder über Felder und Auen führt uns der Weg nach Wörth. Gerne hätten wir zum Mittagessen den "Gockerl" gemäss Speisekarte gegessen, aber er war ausverkauft. Ein ausgewachsener Gewitterregen hielt uns hier länger auf als vorgesehen. Aber bald trocknete es wieder ab.
Kurz vor Regensburg wähnen wir uns in Griechenland. Auf einer Anhöhe steht die Walhalla. Dieses pompöse Bauwerk ist ein dem Pantheon nachgebildeter Tempel aus Marmor. Erbaut 1830-1842 vom König Ludwig l. von Bayern. Die Besichtigung dieses imposanten Bauwerkes konnten wir uns nicht entgehen lassen. Deshalb trafen wir etwas spät in Regensburg ein und die Zimmersuche dauerte etwas länger. Beim Bahnhof fanden wir dann ein Zimmer bei einer Hotelkette. In der Nacht meinte man zwar die Güterzüge würden direkt durchs Zimmer fahren, so rumpelte es. Aber es war ja nur eine Nacht.
8. - 10. Tag
Regensburg / München
Regensburg hat Touristen viel zu bieten. Alte Gebäude in grosser Zahl. Das Schloss Thurn und Taxis mussten wir natürlich auch besichtigen.
Gegen Mittag fuhren wir in einem überfüllten Zug nach München und bezogen dort nach für eine Nacht Quartier. Bei schönem Wetter bummelten wir nochmals durch diese gemütliche Stadt. Am Abend dann wieder Regen, ebenfalls am andern Morgen. So waren wir froh, gegen Mittag mit dem Zug die Heimreise antreten zu können.
Olympiaturm München
Zusammenfassung
Landschaft: Natur pur, Felder Wälder, Auen. Grösstenteils flach.
Strassen/Wege: Gut. Viele, gut befahrbare Naturstrassen.
Signalisation: gut signalisiert
Unterkunft und Essen: In der Regel problemlos Unterkunft gefunden. Essen z.T. deftig und grosse Portionen.
Wetter: durchzogen, vereinzelte Regengüsse. Samstag und Dienstag länger anhaltend. Sonst z.T. sonnig.
Routenkarte: Radtourenbuch von bikeline "Isar-Radweg". Zuverlässig wie immer
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