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2010 Altmühl-Radweg


5. - 14. Juli 2010


Heuer gehts nach Bayern, wir fahren auf dem Altmühlradweg von Rothenburg ob der Tauber nach Kehlheim an der Donau und weiter der Donau entlang bis nach Regensburg. Mit dabei meine Frau Doris und Renata und Ueli Käser.

Altmühlquelle


1. Tag; Anreise

Mit dem Zug fahren wir von Grenchen Nord nach Basel, weiter via Stuttgart, Ansbach und Steinach nach Rothenburg ob der Tauber.

Rothenburg ob der Tauber ist ein wunderschönes Städtchen, und das wissen auch andere, denn es hat viele Touristen im Ort. Das Städtchen hat gut erhaltene Stadtmauern, viele schöne Fachwerkhäuser und ein mächtiges Ratshaus am Marktplatz. Viele Touristen zieht auch Käthe Wohlfahrts Weihnachtswelt an. Am Abend begleiten wir den Nachwächter auf einer Stadtführung. Humorvoll erzählt er viel Wissenswertes über die Stadt.


2. Tag

Rothenburg o.d.T. - Altmühlquelle - Leutershausen

48 km, 3.15 Std.

Am Morgen besteigen wir zuerst noch den Ratshausturm, wo man eine herrliche Aussicht über Rothenburg o.d.T. und der Umgebung hat. Dann fahren wir los. Unser erstes Ziel ist die Quelle der Altmühl. Zuvor ist aber noch eine der wenigen nennenswerten Steigungen des Altmühlradweges zu bezwingen, den Wachsenberg.

Nach rund 26 km finden wir die Quelle etwas versteckt hinter einem Bauernhof. Diesem Wasser werden wir nun bis zur Donaumündung folgen. Das Wetter ist sonnig, jedoch mit etwas Gegenwind.


3. Tag

Leutershausen - Herrieden - Gunzenhausen

48 km, 3.15 Std.

Bei angenehmen Velowetter fahren durch das obere Altmühltal. Der Radweg zieht sich durch die weiträumige und sanft geschwungene Landschaft. Wir fahren durch malerische Bauerndörfer und mittelalterliche Städtchen wie Herrieden und Ornbau mit ihren typisch fränkischen Fachwerkhäusern.

Unterwegs nehmen wir im Altmühlsee ein Bad. Der 450 ha grosse Altmühlsee wurde 1985 künstlich geschaffen. Er dient in erster Linie dem überregionalen Wasserausgleich zwischen dem wasserarmen Norden und dem wasserreichen Süden des Landes. Er eignet sich aber auch ausgezeichnet als Badesee und Erholungsgebiet für die Einwohner der Umgebung, aber auch von Touristen wird er viel besucht.

In Gunzenhausen schauen wir uns in einem Biergarten das Halbfinale der Fussball WM Spanien - Deutschland (1 : 0) an. Na ja, die Stimmung im Städtchen war nachher gelinde gesagt etwas gedämpft!


4. Tag

Gunzenhausen - Brombachsee - Treuchtlingen

67 km, 4.15 Std.

Heute haben wir unseren ersten Hitzetag. Das Thermometer steigt auf 30 Grad. Am Vorabend haben wir beschlossen, einen Abstecher zum Brombachsee zu machen. Auch dieser See ist künstlich angelegt und wurde 1975 - 1995 gebaut. Wir geniessen eine Schifffahrt auf einem grossen Trimaran (fasst 750 Personen auf drei Decks!). Der Besuch des Brombachsees ist ein Muss, wenn man schon in der Nähe ist.

Um wieder auf unseren Radweg zu kommen, sind ein paar Hügel zu überwinden. Bei der grossen Hitze eine schweisstreibende Fahrt. Dafür beziehen wir in Treuchtlingen halb im Wald versteckt im Waldgasthof Heumöderntal unser Nachtlager. Der Papagei Ali unterhält den ganzen Tag die Wirtin und die Gäste mit seinen Lauten.


5. Tag

Treuchtlingen - Weissenburg - Treuchtlingen

32 km, 2 Std.

Heute ist Ruhetag angesagt bei Temperaturen von über 30 Grad. Doris, Ueli und ich machen am Vormittag dennoch einen Veloausflug nach Weissenburg, während Renata es sich im Waldgasthof gut gehen lässt. Weissenburg ist eine alte Römerstadt mit vielen alten Gebäuden und einer gut erhaltenen Stadtmauer.

Auf dem Rückweg nach Treuchtlingen kommen wir an einem Brunnen vorbei, der die europäische Wasserscheide markiert. Der Bunnen entlässt sein Wasser in zwei Rinnsale. Das eine fliesst in die Altmühl und dann in die Donau, das andere in die Rezat und somit Main und Rhein entgegen.

Am Nachmittag ist baden im Thermenbad Treuchtlingen angesagt und am Abend beginnt ein 10-tägiges Volksfest. Umzug mit Sechsspänner (Brauereigespann), Trachtengruppe und Musik. Der Bürgermeister zapft das erste Fass an und los gehts. Es herrscht eine Bombenstimmung, von der auch wir uns gerne anstecken lassen.


6. Tag

Treuchtlingen - Pappenheim - Eichstätt

45 km, 3.00 Std.

Das Wetter wiederholt sich, weit über 30 Grad. Das Tal wird nun enger und wir begleiten die Altmühl auf ihren engen Windungen und Schleifen durch das Frankenland. Viele beeindruckende Felsformationen sind links und rechts der Altmühl zu sehen. Auf dem Fluss hat es nun viele Kanus, die ruhig durch das stille Wasser gleiten. In Pappenheim erinnern wir uns an das geflügelte Wort "Daran erkenn ich meine Pappenheimer".

Nach dem Zimmerbezug in Eichstätt ist wieder baden angesagt bevor wir uns den Match um den 3. Platz an der Fussball WM Deutschland - Uruguay (3:2) zu Gemüte führen. Die Stimmung im Ort ist nachher deutlich besser als noch vor drei Tagen in Gunzenhausen!!


7. Tag

Eichstätt - Kipfenberg - Beilngries - Dietfurt

60 km, 4 Std.

Rund 34 Grad im Schatten! Das Tal wird nun wieder breiter und wir begleiten die Altmühl auf den letzten km bis zum Einfluss in den Main - Donau - Kanal.

Um die Mittagszeit kommen wir zum Freizeitzentrum Kratzmühle. Der dortige Badesee bietet allen Wasserratten etwas, natürlich kühlen wir uns auch hier ab, bevor es noch 20 km weitergeht nach Beilngries und Dietfurt.

In Dietfurt war während des 2. Weltkrieges auch Elvis Presley stationiert. Die Dietfurter haben ihm gar ein kleines Museum gewidmet. Wir quartieren uns in der Pension Bräu Toni (alias Xaver Schneeberger) ein und besichtigen das Städtchen. Vor dem Rathaus steht ein Chinesenbrunnen. Grund: Im 18. Jahrhundert wollte der Bischof Steuern eintreiben und die Dietfurter sträubten sich dagegen. Da soll der Bischof gesagt haben "Die Dietfurter kommen mir wie die Chinesen vor, die sich hinter der Mauer verschanzen". Die Dietfurter feiern deshalb in der Fastnachtszeit auch ein "Chinesenfasching".


8. Tag

Dietfurt - Riedenburg - Kehlheim

39 km, 2.45 Std.

Etwas ausserhalb von Dietfurt fliesst die Altmühl in den Main - Donau - Kanal. Das Schlussstück dieses Bauwerkes - Nürnberg - Kehlheim - wurde auf Drängen von Franz Josef Strauss 1977 begonnen und 1992 fertiggestellt. Bis Kehlheim folgen wir nun fast alles auf Naturwegen diesem Kanal. Auf unserem Weg nach Kehlheim sehen wir allerdings nur drei Schiffe den Kanal befahren. Es ist wieder sehr heiss und da es schon lange nicht mehr geregnet hat, auch sehr staubig.

Links und rechts auf den Anhöhen sind verschiedene Burgen und Schlösser zu sehen. Da wir bereits um die Mittagszeit in Kehlheim eintreffen, machen wir am Nachmittag einen Ausflug mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg. Es ist recht eindrücklich, wie die Donau sich hier verengt und sich durch die links und rechst aufragenden Felsen schlängelt.

Ueli steigt vor dem Nachtessen noch zu Fuss zur Befreiungshalle hinauf. In der Nacht fallen mit einem Gewitter die einzigen Regentropfen unserer diesjährigen Tour.


9. Tag

Kehlheim - Regensburg (Donau-Radweg)

40 km, 2.30 Std.

Etwas ausserhalb von Kehlheim fliesst der Main-Donau-Kanal in die Donau. Wir fahren nun auf dem Donau-Radweg bis nach Regensburg. Diese Stadt haben wir schon 2007 besichtigt (nach Isar-Radweg). Wir machen ein paar Fotos und verpflegen uns, bevor wir mit dem Zug nach München weiterreisen.

In München waren wir auch schon ein paar mal, trotzdem besuchen wir auch diesmal den Biergarten des Hofbräuhauses und geniessen zum Apéro Bier und Bretzel. München ist immer wieder eine Reise wert und sei es auch nur zum bummeln durch die Fussgängerzone mit dem Marienplatz.


10. Tag: Heimreise

Am Morgen flanieren wir durch den bekannten Viktualienmarkt und Ueli und ich steigen noch auf den Petersturm.

Um halb eins fährt unser Zug in Richtung Schweiz. Wir freuen uns nach der Hitze in der Stadt auf die gekühlten Bahnwagen. Die Freude ist von kurzer Dauer, die Klimaanlage fällt nach ein paar Minuten aus und es wird bis 35 Grad warm!! Schwitz, Schwitz!! Zum Glück können ein paar kleine Fenster geöffnet werden, sonst ...! Aber auch so kommen wir nach halb sieben gesund in Grenchen an.


Uebersicht

Gesamtdistanz: 382 km

Der Altmühl-Radweg ist eine sehr lohnenswerte Tour. Die Originalstrecke - ohne Ausflüge - wird mit rund 240 km angegeben. Praktisch alles flach und meistens auf Radwegen und nur selten auf von Autos befahrenen Strassen. Die Landschaft ändert sich ständig, mal ist das Tal breiter, dann wieder enger. Unterwegs gibt es viele schmucke Städtchen und Dörfer zu besichtigen. Ein Ausflug an den Brombachsee ist sehr lohnenswert und sollte eingeplant werden.

Unterkunft zu finden war nirgends ein Problem. Für das Doppelzimmer mit Frühstück zahlten wir zwischen 40 und 70 Euro (ausser in Rothenburg und München). Essen und Trinken wie wir es uns in Deutschland gewohnt sind; gut und genug.

Das Wetter wurde von Tag zu Tag heisser. Zum Glück hatte es überall Schwimmbäder oder Badeseen, in denen wir uns abkühlen konnten.

Das bikeline-Radtourenbuch "Altmühl-Radweg" leistete uns auch dieses Jahr hervorragende Dienste bei der Planung der Tour und unterwegs.

Wohin wird uns wohl unsere nächstjährige Radtour führen?

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