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2016 Skandinavien

Aktualisiert: 25. Feb. 2023

20. Juni - 25. Juli 2016

Polarkreiszentrum Norwegen


Am 19. Mai 2016 war es endlich so weit. Nach einer Lieferfrist von 6 1/2 Monaten durften wir endlich unseren VW-Bus T6 California Ocean in Empfang nehmen. Damit konnten wir unsere Planung für unsere Nordlandreise fortsetzen. Um das Auto und seine vielen Funktionen etwas kennen zu lernen, campierten wir über die Auffahrt ein paar Tage in der Region Bodensee.

Für unsere 5-wöchige Reise nach Skandinavien hatten wir nur ein paar Eckpunkte fix geplant: Fähre Kiel - Oslo, den Fjorden Norwegens entlang in Richtung Norden, Lofoten und Vesteralen, dann östlich nach Narvik und durch Lappland nach Rovaniemi, die finnische Seeplatte runter nach Helsinki, Fähre Turku - Stockholm, durch Südschweden nach Kopenhagen, Fähre Gedser - Rostock und Fahrt zum Endpunkt unserer Tour, Leipzig.

Unterwegs war rollende Planung angesagt - so konnten wir unser Programm laufend anpassen (z.B. je nach Wetterlage) - und dieses System sollte sich dann sehr gut bewähren.

Unterwegs waren wir zu zweit, meine Frau Doris und ich und mit dabei hatten wir auch unsere Velos. Wichtig noch zu wissen, wir sprechen nur ein paar Worte englisch. Sonst deutsch und französisch.


1. Tag, Montag, 20. Juni 2016

Grenchen - Basel - Bad Nauheim 425 km

Um 15.00 Uhr starten wir in Grenchen bei angenehmen Wetter und moderatem Verkehr gen Norden. Basel und Karlsruhe lassen wir links liegen und finden gegen 19.00 Uhr unterhalb Frankfurt beim USA Wellenbad Bad Nauheim einen Stellplatz für 5 Euro. Die von Doris gekochten Spaghetti munden prächtig und gegen 22.00 Uhr st bereits Lichter löschen, da wir anderntags nach Kiel fahren wollen.


2. Tag, Dienstag, 21. Juni 2016

Bad Nauheim - Hannover - Hamburg - Kiel 560 km

Wir fahren wieder auf die Autobahn, über Hannover, Hamburg nach Kiel. Kurz nach Hamburg geraten wir in einen Stau und wir bleiben mehr als eine halbe Stunde stehen. Ausserhalb von Kiel finden wir den Campingplatz Kiel-Falckenstein, fast direkt an der Ostsee. Trotz der Kieler-Woche finden wir hier noch einen Platz.

Bei herrlichem Wetter baden wir in der Ostsee und machen einen langen Strandspaziergang. Nach der langen Autofahrt ist das eine wirkliche Entspannung. Wir lassen das Kochen sein und genehmigen uns im Campingrestaurant Spaghetti und Wienerschnitzel.


3. Tag, Mittwoch, 22. Juni 2016

Fähre Kiel - Oslo 20 Stunden

Am Morgen fahren wir rechtzeitig zur Fähre. Hier heisst es dann warten bis wir einfahren und unsere Kabine beziehen können. Wir haben Innenkabine gebucht und bezahlt aber erhalten eine Aussenkabine, da das Schiff, die ColorMagic, nicht ausgebucht ist. Das Schiff erinnert uns eher an ein Kreuzfahrtschiff als an eine Fähre. Mehrere Restaurants, eine Einkaufsmeile, Casino und und und. Einzig ein Aussenschwimmbecken ist nicht vorhanden.

Um 14.00 Uhr ist Abfahrt und wir geniessen den Nachmittag auf dem Oberdeck. Auch am andern Morgen sind wir wieder rechtzeitig auf dem Deck, da das Schiff nun nahe der Küste fährt und links und rechts laufend kleine Inseln zu sehen sind.


4. Tag, Donnerstag, 23. Juni 2016

Fähre - Campingplatz Bogstad 9 km

Pünktlich um 10.00 Uhr treffen wir in Oslo ein. Den Campingplatz Bogstad etwas ausserhalb von Oslo finden wir rasch (TomTom sei Dank!) und wir checken hier für drei Tage ein.

Mit dem Bus fahren wir ins Zentrum und besichtigen Oslo zu Fuss. Zuerst gehen wir zum königlichen Schloss und wohnen der Wachablösung bei. Dann den rund 1 km langen Karl Johans gate hinunter bis zum Bahnhofsplatz. Hier ist Leben, jede Menge Kaufhäuser und Restaurants. Dann Parlamentsgebäude, Domkirche, Ratshaus und und und....

Auf dem Campingplatz treffen wir Glarner, Trudi und Marcel, die auf dem Rückweg in die Schweiz sind. Nach dem Nachtessen möchte Doris mit dem Velo zur Holmenkollenschanze hoch. Ist einfacher als gesagt. Es geht steil hinauf und mit nachfragen finden wir unser Ziel. Eine imposante Anlage!

5. Tag, Freitag, 24. Juni 2016

Oslo

Nach dem Morgenessen fahren wir mit dem Bus zum Frogner-Park mit den Bronze- und Steinskulpturen des Künstlers Gustav Vigeland. Beeindruckend diese vielen Körperstatuen. Nachher besuchten wir auf der Museumsinsel Bygdoy das Wikingerschiff-Museum (drei alte Wikingerschiffe aus dem 9. und 10. Jh.) und das Norsk Folkemuseum (Freilichtmuseum). Ähnlich wie bei uns in Ballenberg sind hier alte Gebäude aus ganz Norwegen wieder aufgebaut worden und es werden alte Handwerke vorgeführt.

Zurück auf dem Campingplatz dann eine grosse Überraschung. Praktisch direkt gegenüber unserem Platz fährt ein VW Bus mit SO-Nummern vor. Und wer steigt aus? Monika und Robi aus Bettlach!! Wir wussten zwar, dass sie im Mai zu einer 6-wöchigen Nordlandreise gestartet waren, hatten aber keine Ahnung über ihre aktuelle Route. Bei einem Glas Wein gaben sie uns wertvolle Tipps für unsere weitere Reise. Sie wollten ein paar Tage in Oslo bleiben und sich dann auf die Heimreise machen.


6. Tag, Samstag, 25. Juni 2016

Oslo - Lillehammer - Lom 377 km

Um 09.30 Uhr geht es nun richtig los. Auf der Autobahn fahren wir bei herrlichem Wetter in Richtung Lillehammer. Hier fahren wir zuerst zum Skistadion Birkebeineren hoch. Hier findest aber eine Hundeveranstaltung statt, so dass wir gleich wieder umkehren und zu den Olympiahallen (1994) und zu den Sprungschanzen fahren. Mit dem Sessellift geht's hoch und wir können norwegische Junioren beim springen beobachten.

Weiter fahren wir auf der E6 bis Otta und zweigen dann westwärts in Richtung Lom ab. Die grosse Sehenswürdigkeit des Nationalparkdorfes Lom ist die Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert.

7. Tag, Sonntag, 26. Juni 2016

Lom - Grottli - Stryn - Hellesylt 175 km

Beim Morgenessen ist es noch trocken, aber schon bald beginnt es zu regnen. In Grottli zweigen wir in Richtung Stryn ab, da wir nicht den direkten Weg nach Geiranger nehmen wollen, sondern die Fähre von Hellesylt aus durch den Geirangerfjord. Unterwegs bewundern wir viele Wasserfälle, mit gewaltigen Wassermassen. An Wasser scheint es in Norwegen nicht zu fehlen. Leider bessert sich das Wetter nicht und die Berge sind wolkenverhangen.

Um 14.30 Uhr treffen wir in Hellesylt ein und beschliessen hier zu campieren. Es wäre schade bei diesem Wetter durch den Geirangerfjord zu fahren und das Wetter kann morgen sicher nicht schlechter sein. Unser Campernachbar, ein Voralberger, der im Ski-Weltcup Servicemann bei Stöckli ist, sieht dies auch so.

Wir besichtigen die Kirche und den gewaltige Wasserfall, der Hellesyltfoss, der sich mit gewaltigem Getöse mitten im Dorf in den Fjord stürzt.

8. Tag, Montag, 27. Juni 2016

Hellesylt - Geirangerfjord (Fähre) - Geiranger - Adlerstrasse -Trollstigen 60 km

Gegen den Morgen hin höre ich ein Rauschen und die Hupe eines Schiffes. Ich denke mir aber nicht besonderes dabei. Umso überraschter bin ich als ich um 07.15 Uhr aus dem Auto steige. Weniger als 100 m von uns entfernt hat ein grosses Kreuzfahrtschiff der Costa angelegt! Die Passagiere steigen in Busse, um in Geiranger wieder auf das Schiff zu steigen.

Das Warten in Hellesylt hat sich gelohnt, das Wetter wird stündlich besser und als wir um 11.00 Uhr mit der Fähre abfahren scheint bereits die Sonne. Die Fahrt durch den Geirangerfjord gehört zu den grossen Attraktionen einer Norwegenreise. Die Fahrt geht durch den schmalen Fjord, durch hoch aufragende Felswände, von denen zahlreiche Wasserfälle stürzen. Die bekanntesten Fälle sind die "sieben Schwestern".

Das Dorf Geiranger ist überschwemmt von Touristen, so dass wir nach einem kurzen Rundgang gleich weiterziehen. Gleich geht es in 11 imposanten Kehren bergwärts. Orneveien oder auch Adlerweg genannt. Von einem Aussichtspunkt aus hat man einen grandiosen Überblick über den Geirangerfjord.

Wir nähern und von oben dem Trollstigen und sehen schon von weitem, wie sich Nebelbänke auf der andern Seite hochschieben. Schon bald sind wir in dichten Nebel. Zum Glück kommt bald das Besucherzentrum "Trollstigen Mountain Lodge" mit einem grossen Parkplatz. Auch andere Camper warten hier, dass der Nebel sich lichtet. Aber keine Chance. Wir beschliessen, die Nacht auf dem Parkplatz zu verbringen und hoffen, dass am andern Morgen der Nebel weg ist. Rund 30 Camper sind der gleichen Meinung, während andere durch den dicken Nebel weiterfahren.

9. Tag, Dienstag, 28. Juni 2016

Trollstigen - Andalsnes - Molde - Trondheim 303 km

Das Warten hat sich gelohnt, prächtiges Wetter. Nichts wie los zum Aussichtspunkt. Die Passstrasse Trollstigen zählt zu den bekanntesten Strassen Norwegens. Vom neugeschaffenen Aussichtspunkt hat man einen herrlichen Blick auf die 11 Haarnadelkurven. Meist einspurig - mit Ausweichstellen - führt die Strasse abwärts und auf halbem Weg überwindet sie den Wasserfall Stigfossen, der eine Fallhöhe von rund 180 m hat. Eine grandiose Aussicht.

Wir fahren bald los, da es jetzt am Morgen noch wenig Verkehr hat. Nur einmal müssen wir auf der schmalen Strasse rückwärts ausweichen, um einen Bus passieren zu lassen. Über Andalsnes fahren wir nach Molde und über eine Naturstrasse zum 407 m hohen Aussichtsberg Varden. Von hier aus hat man einen guten Blick über Molde und die vorgelagerten Inseln. Weiter auf der E39 fahren wir bis kurz vor Trondheim zum Flakk Camping.

Mit dem Bus (erst im 2. Anlauf finden wir die Bushaltestelle!) fahren wir ins 15 km entfernte Trondheim. Ein herrlicher Sommerabend erwartet uns da. Hier ist der Nidarosdom sehenswert und dann vor allem die Speicherhäuser am Nidelva.

10. Tag, Mittwoch, 29. Juni 2016

Trondheim - Gartland - Holm - Vennesund 315 km

Gemäss Empfehlung unseres Reise-Routenführers nehmen wir bis Gartland die E6 und zweigen dann nach Hoylandet ab und ab dort fahren wir auf der landschaftlich reizvollen Küstenstrasse R17. Wenn man die R17 bis Bodo benützt fährt man wegen der vielen Fähren wahrscheinlich auf der teuersten Strasse Norwegens! Unser VW-Bus ist mit dem Veloträger nur 5.80 m lang, denn ab 6 m verdoppeln sich die Fährenpreise fast!

Die Fahrt geht den Fjorden entlang, es ist hügelig, hat viele Kurven und wenig Verkehr. Bei Prachtswetter ist dies eine richtige Genussfahrt, eben Norwegen pur! Unterwegs kaufen wir im Coop-Market ein und benutzen gleich das in diesen Läden kostenfreie Wi-Fi. Unterwegs picknicken wir am Wasser und sammeln für das Dessert Erdbeeren.

In Holm nehmen wir die Fähre nach Vennesund. Direkt neben dem Fährhafen fahren wir auf den Campingplatz. Einem Norweger, der sich mit seinem Wohnmobil breitgemacht hat, fahren wir nach seinem Begriff zu nahe ran, na ja, etwas Toleranz wäre nicht schlecht. Dafür haben wir nette Nachbarn auf der rechten Seite, Norbert und Felicitas aus Bochum. Mit Ihnen können wir Reiseerlebnisse austauschen und über Gott und die Welt reden. Es ist ein herrlicher Abend mit Mitternachtssonne und Norbert fährt mit seinem Sohn Tobias nochmals zum Fischen raus.


11. Tag, Donnerstag, 30. Juni 2016

Vennesund - Horn - Tjotta - Sandnessjoen - Mo i Rana - Svartistalen 260 km

Freudige Überraschung vor unserer Weiterfahrt. Felicitas und Norbert übergeben uns drei grosse Portionen Dorschfilets! Vier grosse Dorsche haben sie in der Nacht gefangen und gleich filetiert. Das nennt man Camper-Freundschaft, nochmals herzlichen Dank.

Auch heute wieder herrliches Wetter. Die Fahrt geht weiter den Fjorden entlang. Auf der linken Seite kommt der 260 m hohe Berg Torghatten in Sicht, mit einem Loch mitten im Felsen. In Horn und Forvik sind wieder Fähren angesagt. In Sandnessjoen machen wir eine Stadtbesichtigung, ausser einem Hurtigrutenschiff haben wir hier aber nicht viel Interessantes gesehen. Die Route nach Levang ist aus unerfindlichen Gründen gesperrt, so dass wir beschliessen via Mo i Rana zum Svartisengletscher zu fahren. Ab Mo i Rana sind dies 22 km, zum Teil auf Naturstrasse. Zuhinterst im Tal ist ein einfacher Campingplatz direkt am See. Auf dem Campingplatz hat es Elchkot, es lässt sich aber keiner blicken.

Wir möchten am andern Morgen mit einem Boot auf die andere Seite zum See fahren und dann zum Gletscher wandern. Aber das Wetter schlägt am Abend um und es beginnt zu regnen .....!

12. Tag, Freitag, 1. Juli 2016

Svartistalen - Fauske - Bodo 123 km

Am Morgen regnet es immer noch und die Berge sind verhangen. So macht die Gletschertour keinen Sinn und wir fahren zur E6 zurück in Richtung Bodo. Bei trübem Wetter nähern wir uns dem Polarkreis, ein erstes Ziel unserer Reise. Das Polarkreiszentrum direkt an der E6 ist nicht zu übersehen. Grosser Parkplatz, viele Touristen, Informationszentrum, Restaurant und Souveniershop. Bei Kaffee und Kuchen beschliessen wir, hier eine Wanderung zu machen. Rund 1 1/2 Stunden wandern wir über Stock und Stein und zum Teil noch über Schneefelder (wir sind immerhin auf fast 700 m Höhe)! Das nächste Ziel ist der Gezeitenstrom Saltstraumen bei Bodo. Der Saltstraumen ist eines der grossen Naturphänome Norwegens. Die stärkste Gezeitenströmung der Welt können wir hautnah beobachten. Unglaublich mit welcher Kraft das Wasser bei Ebbe und Flut durch die Verengung fliesst, 6 Std. hin und 6 Std. wieder zurück.

Wir beschliessen, in Bodo zu übernachten und am andern Tag die Fähre zu den Lofoten zu nehmen. Wir fahren zuerst den Fährhafen an um Tickets zu lösen. Es gibt aber keinen Schalter, Reservierungen sind nur online oder per Mail möglich. Geht für und sprachlich aber nicht. Deshalb ändern wir unseren Plan und wollen noch heute Abend auf die Fähre. Auf der zweiten Wartespur fährt das hinterste Auto weg und wir hängen uns hier an und erhalten prompt auch ein Ticket. Glück gehabt .... aber fast wieder verspielt! Weil wir einen Lieferwagen vor uns haben bemerken wir nicht, dass die Kolonne vor uns sich bewegt und dann die Kolonne links auch! Trotzdem reicht es als eines der letzten Autos noch auf die Fähre. Schon bald kommen die Lofoten in Sicht, die Fahrt dauert aber trotzdem 3 1/2 Stunden. Ankunft in Moskenses 21.00 Uhr.

Der Campingplatz beim Hafen in Moskenes ist besetzt und TomTom sei Dank finden wir 5 km weiter in Ä (wohl kürzester Ortsname der Welt) auf einem kleinen, einfachen Campingplatz noch knapp einen Platz. Bei unserem Abendspaziergang spüren wir einen komischen Geruch (oder wohl eher Gestank!). An Holzgestellen sind tausende Fischköpfe zum trockenen aufgehängt. Diese werden dann z.B. nach Nigeria exportiert, um Fischsuppe herzustellen.

Lofoten bei Traumwetter


13. Tag, Samstag, 2. Juli 2016

Ä - Ballstad - Stamsund 110 km

Heute ist Lofoten-Besichtigung bei Prachtswetter angesagt. Die steilen Felsen, das klare Wasser und die farbigen Häuser kommen bei diesem Wetter so richtig zur Geltung. Reine, Nusfjord, Ballstad und Stamsund und andere, alles Lofotenorte, die zum Teil auf der UNESCO-Liste der erhaltenswerten Kulturdenkmäler stehen. Wir geniessen die herrliche Küstenlandschaft und campieren direkt an einem Fjord bei Stamsund.

14. Tag, Sonntag, 3. Juli 2016

Stamsund - Borg - Henningvaer - Svolvaer/Kabelvag 94 km

Lofotentour Tag 2, leider bei bedecktem Wetter und zum Teil Nieselregen. Die geplante Velotour fällt deswegen aus und wir besuchen das Wikingermuseum in Borg. Hier wurden in den 80er Jahren Reste eines Wikingerhauses gefunden und hier originalgetreu nachkonstruiert. Da Sonntag ist, herrscht hier Grossandrang. Deshalb machen wir einen Spaziergang zum 1 1/2 km entfernten Fjord um mit einem nachgebauten Wikingerschiff eine Ruderfahrt zu machen. In einem solchen Schiff zu rudern ist gar nicht so einfach.

Am Nachmittag bessert sich das Wetter und wir machen einen Ausflug zum Fischerort Henningsvaer. Ein hübscher Ort, der sich gerne als "Venedig der Lofoten" bezeichnet. Na ja! Hübsch und ein Touristenmagnet ist der Ort allemal. Kurz vor Svolvaer in Kabelvag checken wir im i Lofoten Camping ein und können hier am Abend unsere Wäsche zum Waschen abgeben.


15. Tag, Montag, 4. Juli 2016

Kabelvag - Svolvaer - Fiskebol - Melbu - Sortland 85 km

Negative Überraschung am Morgen, die Wäsche ist zwar gewaschen aber nicht getrocknet (Tumbler defekt). Was ist zu tun bei diesem feuchten Wetter? Wir spannen im Auto Schnüre zu einer Wäscheleine auf und schalten zeitweise die Heizung ein. Auf dem Weg nach Svolvaer besuchen wir noch die Lofoten-Kathedrale. Ohne Eintrittsgebühr geht das - wie bei vielen Sehenswürdigkeiten in Norwegen - aber auch hier nicht.

Svolvaer ist der Hauptort der Lofoten mit rund 4'000 Einwohnern und ein wichtiger Fischereihafen. Bei Kaffee und Kuchen legen wir unsere weitere Route fest. Über die Vesteralen nach Narvik und weiter durch das schwedische und finnische Lappland.

In Fiskebol nehmen wir die Fähre nach Melbu und wir sind nun auf den Vesteralen. In Stokmarknes ist gerade ein Hurtigrutenschiff am Auslaufen und vor dem Hurtigrutenmuseum steht die "Finnmarken", ein altes Hurtigroutenschiff Baujahr 1956. Ab Stokmarkens führen elegante Brücken über den Fjord. In Sortland finden wir - nun wieder bei sonnigem Wetter - einen Campingplatz etwas oberhalb eines Fjords. Noch bei Sonnenschein um 23.30 Uhr legen wir uns schlafen. Wir sind hier auf dem nördlichsten Punkt unserer Reise.

16. Tag, Dienstag, 5. Juli 2016

Sortland - Narvik - Kiruna 374 km

Bei schönem Wetter zmörgelen wir vor dem Bulli und fahren dann ostwärts in Richtung Narvik. Kurvenreich geht's um diverse Fjorde rum. Es ist wenig Verkehr und angenehm zum Fahren. Um 14.00 überqueren wir die finnisch-schwedische Grenze. Ab nun sind Schwedische Kronen gefragt. Narvik reisst uns nicht von den Socken und wir fahren bald weiter. Leider verschlechtert sich das Wetter und es beginnt wieder zu regnen.

Die Nordkalottenstrasse verbindet Narvik mit Kiruna. Die Erzbahn, die Erz von Kiruna nach Narvik zum Hafen transportiert ist meistens in Sichtweite. Die Strecke führt durch eine waldreiche Berglandschaft mit vielen Seen. Der Regen und unzählige, längere Strassenbaustellen halten jedoch das Fahrvergnügen in Grenzen.

Im Camp Ripan Kiruna können wir unseren VW-Bus auf einen Asphaltplatz stellen. Nicht gerade romantisch. Es regnet und windet und ist 8 Grad kalt. Zum Essen gehen wir ins Stadtzentrum, 15 Min. zu Fuss, Hosen nass und den Schirm hat es x-mal gekehrt.

17. Tag, Mittwoch, 6. Juli 2016

Kiruna - Jukkasjärvi - Svappavaara - Pajala 204 km

Das Wetter hat sich etwas gebessert, wenigstens kein Sturm mehr. So richtig ein Tag um eine geführte Tour in eine Erzgrube in 540 Metern Tiefe zu machen. Im Touristenbüro spricht die nette Dame wie erwartet nicht deutsch und wir nicht englisch. Das ist ein Fehler. Nach einigem hin und her kehrt sie den Bildschirm und auf einer Google-Übersetzung steht irgendwie auf Deutsch, dass man aus Sicherheitsgründen englisch verstehen müsse um in die Grube gelassen zu werden!

Als Alternative fahren wir nach Jukkasjärvi, 20 km östlich von Kiruna. Im Winter steht hier das bekannte Icehotel. Es hat aber auch eine kleine Kirche mit einem farbigen, dreigeteilten Altargemälde. Gleich daneben ist das Samen-Freilichtmuseum wo altes Brauchtum im Leben der Samen vorgestellt wird und hier treffen wir auf die ersten Rentiere - allerdings nur im Gehege.

Die Weiterfahrt führt uns durch Waldgebiete quer durch Schwedisch-Lappland bis an die Grenze zu Finnland, nach Pajala. Nach Ankunft beim Campingplatz satteln wir unsere Velos um das Dorf zu erkunden. Ein aufziehendes Gewitter treibt uns aber rasch wieder zurück. Im Fernsehraum schauen wir dann den WM-Match Portugal - Wales 2 :0.

18. Tag, Donnerstag, 7. Juli 2016

Pajala - Kittilä 116 km

Am Morgen noch leichter Regen, dann hellt es auf. Schon bald fahren wir über die Grenze nach Finnland und schon sehen wir die ersten freilebenden Rentiere. Drei an der Zahl, darunter ein weisses. Wir flippen fast aus und fotografieren und filmen wie die Wilden. Später kommen wir ins Skizentrum Sirkka/Levi, eine Retortensiedlung mit Hotels, Ferienwohnungen und Bungalows. Kein schöner Anblick in dieser wilden Natur. Trotzdem fahren wir mit der einzigen Gondelbahn Finnlands auf den 530 m hohen Levi-Bergstock. An diesem Stein- und Geröllhügel hat es laut Prospekt 26 Skilifte und 47 Skipisten! Nach Kaffee und Kuchen auf dem Berg, machen wir den Abstieg zu Fuss.

In Kittilä liegt der Campingplatz direkt neben dem Fluss Ounasjoki. Hier werden wir das erste Mal so richtig mit der Mückenplage konfrontiert. Eine Finnlandreise ohne Sauna ist undenkbar und so erledigen wir das hier.

Rovaniemi


19. Tag, Freitag, 8. Juli 2016

Kittilä - Rovaniemi 169 km

Wir fahren ins Dorf um stärkeren Mückenspray und Salbe zu kaufen. Auf dem Markt kaufe ich zusätzlich einen Hut mit einem Netz um die lästigen Mücken vom Kopf fernzuhalten. Unterwegs treffen wir mehrmals auf Rentiere. In der Regel grasen sie auf dem Grünstreifen, der die Strasse vom Wald trennt und sie trotten auch auf der Strasse und lassen sich von den Autos nicht beirren.

In Rovaniemi fahren wir direkt zum Santa Claus Village. Dieses Village ist rein auf Touristen ausgerichtet und man kann da ganze Jahr Weihnachtssachen kaufen oder mit dem Weihnachtsmann sprechen. Na ja! Hier übertreten wir den Polarkreis wieder, diesmal von Norden nach Süden. Der schön angelegte Campingplatz liegt direkt am Fluss, gegenüber dem Zentrum der Stadt. Er ist auch einer der teuersten unserer Reise, 37.50 Euro.

Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt fast vollständig zerstört und im modernen Stil wieder aufgebaut. Muss man nicht unbedingt gesehen haben. Dafür ist das Restaurant Nili zu empfehlen. Ein uriges Lokal mit lappländischem Ambiente und passenden Gerichten. Das Rentier-Geschnetzelte mit Kartoffelstock, Preiselbeeren und sauren Gurken hat wunderbar geschmeckt.


20. Tag, Samstag, 9. Juli 2016

Rovaniemi - Kemijärvi - Kuusamo - Hossa 304 km

Wir fahren nordostwärts nochmals über den Polarkreis um später dann endgültig in südlicher Richtung durch die finnische Seenplatte zu fahren. Wald und Seen wechseln sich laufend ab und heute ist Rentiertag. Rentiere noch und noch, vor allem auch Mütter mit ihren Jungen. Faszinierende Tiere! Unterwegs halten wir bei einer Folklore-Veranstaltung an. Einheimische messen sich bei verschiedenen Spielen, z.B. zwei Kontrahenten stehen auf einem im Wasser liegenden Baumstamm und versuchen sich gegenseitig abzuwerfen oder auf nassen Baumstämmen möglichst schnell zu einem Ziel zu kommen. Da gibt es viel zu lachen!

Ein paar km von der russischen Grenze entfernt liegt der Campingplatz von Hossa. Die Plätze sind mitten im Wald, raffiniert angelegt. Die Mückenplage hält sich hier in Grenzen. Dafür spaziert ein Rentier seelenruhig über den Platz. Hossa liegt in einem grossen Naturgebiet mit rund 90 km markierten Wanderwegen. Wir machen einen Spaziergang zu einem nahe gelegenen See.

21. Tag, Sonntag, 10. Juli 2016

Hossa - Suomussalmi - Kajaani - Ristijärvi 166 km

Da wir in einem Wandergebiet sind beschliessen wir, heute Vormittag bei bestem Wetter eine kleine Wanderung zu machen. Der nahe gelegene Housi-Lampi (kleiner See) bietet sich zu einer Umrundung an. Die rund 2-stündige Wanderung führt uns auf schönen Waldwegen oder direkt dem See entlang durch die wilde Landschaft. Unterwegs versuchen Fischer ihr Glück und wir treffen auf Grillstellen mit allem Drum und Dran und auf Schutzhütten. Ein paar Meter neben dem Weg scheuchen wir eine Familie Auerhühner auf, die wir dann in weiterer Entfernung auf einem Baum beobachten und fotografieren können. Eine wunderschöne urchige Landschaft.

Wir fahren weiter nach Süden der russischen Grenze entlang, Wald, Wald, Wald und als Abwechslung dazwischen mal ein See. Unser nächstes Ziel ist das "Stille Volk". Dieses Kunstobjekt umfasst rund 700 vogelscheuchenähnliche Figuren in bunten Kleidern und Grasschübeln als Kopfschmuck. Sieht sehr farbenfroh aus, Kunst? Na ja!! In Ristijärvi fahren wir auf den fast leeren Campingplatz. Wir können uns ein schönes Plätzchen, direkt am See aussuchen. Baden im See, Sonnenuntergang geniessen. Mücken? überraschenderweise hier kaum ein Thema.

22. Tag, Montag, 11. Juli 2016

Ristijärvi

Schönes Wetter, schöner Campingplatz, so beschliessen wir noch einen Tag hier zu bleiben. Doris kann so noch Wäsche waschen lassen. Wir fahren mit dem Velo rund 2 Stunden durch die finnischen Wälder, Natur pur! Dann fahren wir ins Dorf, wo eine einfache russisch-orthodoxe Kirche steht. Direkt daneben ein gut gepflegter Soldatenfriedhof aus dem 2. Weltkrieg mit rund 100 Gräbern. Kaum zurück auf dem Campingplatz kommt auch schon ein Gewitter. Es reicht aber noch die trockene Wäsche abzunehmen. Am Abend ist bei schönem Wetter wieder baden angesagt und wir geniessen einen weiteren grandiosen Sonnenuntergang.


23. Tag, Dienstag, 12. Juli 2016

Ristijärvi - Kuopio - Jyväskyla - Keuru 443 km

Heute etwas ungeplant die längste Etappe (ausser den Autobahnfahrten in Deutschland). Wir fahren auf der E63 in Richtung Süden nach Kuopio. Die Strasse ist gut ausgebaut und es hat wenig Verkehr, so kommen wir gut vorwärts. Wald, See, Wald, See usw., eigentlich immer die gleiche Landschaft. In Kuopio besichtigen wir den hübschen Marktplatz und gleich daneben das Rathaus. Es ist Markt und an einem Essstand treffen wir auf eine Verkäuferin, die gut deutsch spricht und uns die Speisekarte übersetzt! Wir fahren auf den 230 m hohen Hügel Puijo und mit dem Lift auf den 75 m hohen Turm. Von hier aus hat man einen herrlichen Überblick auf das Labyrinth der Seenplatte mit ihren bewaldeten Inseln. Auf dem meist flachen Terrain der finnischen Landschaft sieht man das sonst nicht.

Der Campingplatz von Jyväskyla ist ein reiner Parkplatz mit Stromanschluss, nichts für uns und so fahren wir weiter. In Petäjävesi steht eine der schönsten Holzkirchen des Landes und die Besichtigung lohnt sich. Das TomTom führt uns auf einen Campingplatz bei Keuru, eine sumpfige Wiese und wo es feucht ist sind auch die Mücken nicht weit. Aber es ist ja nur für eine Nacht.


24. Tag, Mittwoch, 13. Juli 2016

Keuru - Lahti - Porvoo - Helsinki 323 km

Unsere Nordlandtour ist schon bald in der Endphase und noch stehen drei Hauptstädte bevor. Deshalb soll unser Ziel heute Helsinki sein. Unterwegs machen wir in Lahti halt, für Wintersportinteressierte natürlich ein bekannter Ort. Das ganze Zentrum ist jedoch eine Baustelle, alles wird neu gepflästert. Wir bestaunen die "Wasserorgel", mit den musikalisch untermalten Fontänen und auch der Besuch des Sprungschanzenzentrums darf nicht fehlen. Der Auslauf der grossen Schanze ist im Sommer ein vielbesuchtes Freibad.

Fast auf dem Weg nach Helsinki liegt Porvoo, Finnland zweitälteste Stadt. Besonders die hübsche Altstadt ist eine grosse Touristenattraktion. Auf dem Rastilla Camping in Helsinki herrscht Hochbetrieb. Zum Glück erwischen wir noch einen der letzten Camperplätze.


25. Tag, Donnerstag, 14. Juli 2016

Helsinki

Um 09.30 Uhr fahren wir mit der Metro ins Stadtzentrum. Es ist herrliches Wetter. Zuerst gehen wir zu Fuss zum Dom. Ein imposantes Gebäude, vor allem von aussen, innen eher schlicht gehalten. Ebenso sehenswert ist ganz in der Nähe die russisch-orthodoxe Uspenski Kathedrale. Wir buchen dann eine Stadtrundfahrt mit dem Hop-On / Hop-Of Bus. Der fährt alle wichtigsten Sehenswürdigkeiten an und man kann an rund 20 Destinationen aus- und wieder einsteigen. Unterwegs darf natürlich die Besichtigung der berühmten Felsenkirche nicht fehlen. Auf dem Marktplatz Kauppatori - direkt am Hafen - verpflegen wir uns landesgemäss, frittierte Sardellen und Lachs-Sandwiches. Dann ist eine 1 1/2 stündige Schiffsrundfahrt angesagt, Hafenbecken und vorgelagerte Inseln, Kommentar leider nur auf englisch.


In der Innenstadt sind wir dann vor allem zu Fuss unterwegs, so bekommt man die besten Eindrücke. Um 19.00 Uhr sind wir wieder auf dem Campingplatz und beim Abwasch treffen wir auf Uschi und Werner aus Köln, die wir bereits auf den Lofoten angetroffen hatten! Bei Kaffee und Bier werden in ihrem Camper Reiseerlebnisse ausgetauscht.

26. Tag, Freitag, 15. Juli 2016

Helsinki - Turku 192

Heute ist wieder Regen angesagt. Wir fahren auf der Autobahn nach Turku. Turku ist die älteste Stadt in Finnland. Wir besichtigen die Innenstadt, die Markthalle, den Dom und das Handwerkermuseum und zuletzt noch die Burg. Gleich neben der Burg fährt morgen die Fähre nach Stockholm.

Der Campingplatz ist rund 10 km vom Hafen entfernt. Gutes Nachtessen im Bulli: Spaghetti und Hackfleisch (direkt vom Markt). Weil es immer noch stark regnet stellen wir das Dach nicht hoch, sondern schlafen unten.

Burg Turku Markthalle Handwerkermuseum


27. Tag, Samstag, 16. Juli 2016

Camping Turku - Fähre - Camping Stockholm 31 km

Das Wetter ist wieder gut, sonnig und klar. Das sind gute Aussichten für 11-stündige Fahrt mit der Fähre. Um 08.15 Uhr ist Abfahrt. Im Reiseführer steht, es empfiehlt sich, eine Passage während des Tages zu nehmen, denn die Inselwelt bei Turku, bei den Aland-Inseln und vor Stockholm ist ein unvergessliches Erlebnis. Und die vorgesehene Schärenfahrt von Stockholm aus haben wir damit bereits vorgezogen.

Um 18.15 Uhr kommen wir in Stockholm an und das TomTom findet zielgenau das Bredäng Camping etwas ausserhalb von Stockholm. Der Platz ist sehr gut besetzt und auch einige Schweizer Kennzeichen sind zu sehen.

mit Fähre durch die Schären von Turku nach Stockholm


28. Tag, Sonntag, 17. Juli 2016

Stockholm

Um 08.30 Uhr fahren wir mit der Metro ins Zentrum. Die Info öffnet erst um 10.00 Uhr, deshalb beschliessen wir, auch hier zuerst eine Hop-On / Hop-Off-Tour zu machen. Ist nicht gerade billig, aber man erhält einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten. Besonders angetan hat es uns das Vasa Museum. Die Vasa, ein Kriegsschiff, sank am 10 August 1628 auf ihrer Jungfernfahrt nach wenigen Minuten Fahrt noch in der Hafenbucht. Die meisten Besatzungsmitglieder ertranken dabei. Das Schiff war zu schwer, da entgegen den ursprünglichen Plänen auf Anordnung des Königs ein zweites Kanonendeck eingebaut wurde! 1961 wurde das gut erhaltene Wrack gehoben und konserviert. In einer grossen Halle ist das Schiff ausgestellt und dazu viele Ausrüstungsgegenstände, die auf dem Schiff waren. Die Touristenattraktion von Stockholm.

Die Altstadt, Gamla Stan, kann gut zu Fuss erkundet werden. Vorbei am königlichen Schloss (wir verzichten auf die Innenbesichtigung) durch enge Strassen und Gässchen zum Stortorget, der Marktplatz mit vielen hübschen, farbigen Häuserfassaden.

Mit der Metro fahren wir zum Ericsson Globe. Das ist das grösste kugelförmige Gebäude der Welt. Die Arena im Innern hat einen Durchmesser von 110 m und eine Höhe von 85 m. U.a. fand 2016 der Eurovision Song Contest hier statt. Die Halle wird aber auch für andere Shows und Eishockeyspiele benützt. Ein Schräglift führt aussen auf das Dach, von wo man einen prächtigen Ausblick über Stockholm hat.

Den Tag schliessen wir mit einem Imbiss im Kungsträdgarden hinter dem königlichen Schloss ab. Im Park gibt es mehrere Kaffees und Restaurants, eine Wasserfläche und viele andere Sitzgelegenheiten. Bei schönem Wetter wie heute hat es auch abends noch viele Leute hier.

Königspalast Stockholm Velotour Gamla Stan (Altstadt

Vasa, Kriegsschiff Ericsson Globe


29. Tag, Montag, 18. Juli 2016

Stockholm - Örebro 250 km

Das Wetter meint es gut mit uns, auch heute wieder ein Prachtstag. Wir fahren zum Djurgarden, Stockholms grösstes und meistbesuchtes Naherholungsgebiet. Hier machen wir eine Velotour, kreuz und quer durch den Park und lassen es uns bei einem kleinen Mittagessen gutgehen.

Um 13.00 Uhr fahren wir von Stockholm weg, kommen aber in einen Riesenstau wegen eines Unfalls. Über eine Stunde geht fast gar nichts mehr. Unser heutiges Ziel haben wir nicht fixiert, fahren aber in Örebro auf den Campingplatz. Ein 4-Sterne-Riesenplatz und gut gefüllt. Mit rund Fr. 43.-- ohne Strom aber auch der teuerste Platz unserer Reise.


Örebo Trollhättan, Schleusen geöffnet


30. Tag, Dienstag, 19. Juli 2016

Örebro - Trollhättan 218 km

Wir fahren in das Städtchen Örebro, das überraschend schmuck daher kommt. Vor allem das Wasserschloss ist sehr gut erhalten. Unser heutiges Ziel legen wir während der Fahrt fest. Trollhättan am Vänersee (der grösste See Schwedens), mit seinen riesigen Schleusenanlagen. Schon im Jahre 1800 wurden hier die ersten Schleusetreppe mit acht Hebewerken gebaut. Der Wasserweg war nun vom Vänersee bis zum Kattegatt durchgehend befahrbar. Die heute benutzte Anlage wurde 1916 gebaut und die vier grossen Schleusenkammern überwinden einen Niveauunterschied von 32 m.

Eine weitere Attraktion sind die Wasserfälle von Trollhättan die aber nach dem Bau eines Wasserkraftwerkes gebändigt sind. An gewissen Tagen werden aber um 15.00 Uhr die Schleusen geöffnet und 300'000 Liter Wasser donnern pro Minute über die Felsen. Ein eindruckvolles Schauspiel, das viele Touristen anzieht.


31. Tag, Mittwoch, 20. Juli 2016

Trollhättan - Göteborg - Helsingborg - Kopenhagen 355 km

Wir fahren nach Göteborg und machen eine kurze Stadtbesichtigung. Da es heute wieder sehr heiss ist beschliessen wir unterwegs, heute bis Helsingborg zu fahren, dort zu baden und morgen die Fähre nach Dänemark zu nehmen. Der Campingplatz ist aber besetzt, so dass wir zur Fähre fahren und nach Dänemark übersetzen. 20 Min. Fähre kosten stolze SFr. 59.--! Im Vergleich 11 Std. von Turku nach Stockholm kosteten SFr. 45.--!

Dafür finden wir rund 10 km ausserhalb des Zentrum von Kopenhagen einen schönen Campingplatz. Auf dem uns zugeteilten Platz hätten vier VW-Busse Platz gehabt!


Dom Kopenhagen Meerjungfrau Zugbrücke für Velos


32. Tag, Donnerstag, 21. Juli 2016

Kopenhagen

Mit dem Zug fahren wir in 20 Minuten ins Zentrum. Auch hier ist zuerst wieder eine Hop-On / Hop-Off Tour angesagt. Wir besichtigen die Amalienborg (Stadtresidenz der Königin), die Kleine Meerjungfrau und steigen auf den Turm der Church of Our Saviour. Auf einer äusseren Wendeltreppe steigt man den Turm hoch und hat einen tollen Überblick über die Stadt.

Am Nachmittag besichtigen wir zu Fuss die Innenstadt. Bei Prachtswetter hat es[nbsp]sehr viele Leute auf der Strasse und in den Strassenbeizen. Besonders lebendig geht es im Quartier beim Nyhavn zu. In der Stadt hat es unglaublich viele Radfahrer, so dass wir beschliessen, morgen die Stadt mit unseren Velos weiter zu erkunden.

Königliche Oper Freistadt Christiania Nyhavn


33. Tag, Freitag, 22. Juli 2016

Kopenhagen

Von unserem Campingplatz aus sind es mit dem Velo rund 10 km bis ins Zentrum. Alles gerade aus und eben auf einem Radweg der Hauptstrasse entlang. Vom Tourismusbüro haben wir eine Karte mit eingezeichneten Velorouten erhalten und eine solche Route möchten wir abfahren. Auf dem Plan sieht es einfach aus, aber die Routen sind nicht signalisiert und so geben wir das Vorhaben bald auf.

Wir fahren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an und geniessen die lebendige Stadt. Einfach immer schön rechts fahren, damit die schnelleren Radfahrer überholen können! Im Faelledparken - dem grössten der vielen Pärke der Stadt - lassen wir uns im Cafépavillon mit dänischen Spezialitäten - Smorrebrod und Frikadellen verwöhnen.


34. Tag, Samstag, 23. Juli 2016

Kopenhagen - Gedsner - (Fähre nach Rostock) - Rostock - Lutherstadt Wittenberg 449 km

Heute werden wir Skandinavien verlassen. Nach dem auschecken waschen wir noch unseren Bulli, seit Tagen hat es nicht mehr geregnet und viel Staub hat sich angesetzt. Wir fahren die rund 100 km nach Gedser, der Fährstation für die Fähre nach Rostock. Unglaublich in welch kurzer Zeit die Fähre geleert und wieder aufgefüllt wird. Noch bevor die letzten Fahrzeuge die Fähre verlassen haben, fahren die ersten Autos schon rein.

Nach 1.30 Std. sind wir bereits in Rostock und fahren auf die deutsche Autobahn. In Skandinavien verläuft der Verkehr sehr geruhsam und hier wird wieder geblocht! Das ist eine Umstellung für uns. Wir entschliessen uns bis nach Wittenberg zu fahren und dort direkt an der Elbe unsere letzte Campingnacht zu verbringen. Vorher schauen wir das schmucke Lutherstädtchen an und verpflegen uns mit deutscher Hausmannskost. Auch dies eine Umstellung!


Lutherstadt Wittenberg


5. Tag, Sonntag, 24. Juli 2016

Wittenberg 72 km

Wir haben um 11.00 Uhr mit unserer Tochter Cornelia und ihrer Kollegin Maya in Leipzig abgemacht. Verursacht durch Umleitungen wird es etwas später. Wir können dort im Hotel unser Zimmer beziehen und machen uns dann zu viert mit Fahrrädern auf den Weg zu einem Badesee. Eine Abkühlung in dieser Hitze tut gut. Nach der Rückkehr übergeben wir den Bulli mit den nötigen Erklärungen an Cornelia und Maya, die eine gute Woche verschiedene schöne Städte in Deutschland besichtigen wollen.


mit der Swiss nach Zürich


36. Tag, Montag, 25. Juli 2016

Leipzig - Zürich-Kloten - Grenchen

Cornelia und Maya bringen uns zum Flughafen und um 10.45 Uhr startet unser Swiss-Flieger. Nach einem ruhigen Flug von rund einer Stunde sind wir wieder in der Schweiz. Wir suchen das Auto von Cornelia im Parkhaus und fahren heim. Nach genau 5 Wochen hat uns Grenchen wieder!


Fazit

6'572 km in 5 Wochen. Wir haben viel gesehen und erlebt. Jedes Land hat seine Schönheiten und auch Eigenheiten. Die Fjorde in Norwegen und als Höhepunkt die Lofoten bei herrlichem Wetter. Schwedisch- und Finnisch-Lappland mit den vielen Rentieren und Wäldern, die finnische Seenplatte, schöne Städte mit vielen Sehenswürdigkeiten, liebe und hilfsbereite Menschen, auch wenn es sprachlich nicht immer einfach war.

Dank einem guten Navigationsgerät fanden wir die gewünschten Orte in der Regel schnell und zielgenau.

Das Wichtigste aber ist, dass wir eine unfall- und pannenfreie Fahrt hatten. Auch das Wetter stimmte meistens, wenn es ein paar schlechtere Tage dabei hatte.

Ein kleines Manko gibt es aber zu erwähnen: Wir haben leider keinen Elch gesehen!


Ferien in Skandinavien können wir jedermann empfehlen.



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