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Australien 2022 / Bericht 2

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Westküste, Perth - Monkey Mia


13. – 24. September 2022

Heute, am 12. September, ist es so weit, wir gehen unser Camping-Fahrzeug abholen. Wir haben einen Fiat Camping-Van reserviert. Der Vermieter ist ein ein kurliger Tip (Doris sagt ein Mürgel). Er erklärt uns von sich aus nur das Nötigste, alles weitere müssen wir fragen. Mit dem kleinen Tischli für draussen können wir nichts anfangen, er holt wenigstens einen grösseren, aber uralten Tisch und ein drittes Weinglas müssen wir ihm fast aus der Nase ziehen! Na ja! Wir packen unsere Koffern aus und lassen die leeren Koffer hier zurück.

Dann gehen wir einkaufen, wir brauchen einige Kistli um unsere Sachen zu verräumen, einen Grill für draussen, sowie eine Grundausrüstung an Lebensmittel. Dazu gehören natürlich auch Bier und Wein! In einem naheliegenden Campingplatz verstauen wir unsere Utensilien und verbringen die erste Nacht. Alles ist noch ein wenig chaotisch, aber in ein paar Tagen wird sich das einspielen.

Bevor wir zu unserer Rundreise entlang der Westküste hinauf starten, wollen wir ein paar Tage den Grossraum Perth erkunden und uns mit dem Camper vertraut machen. Wir fahren 350 km westlich nach Hyden zum Wave Rock. Wie eine riesige Brandungswelle ragt dieser rund 200 m lange und bis zu 15 m hohe Fels empor. Wir haben Glück, wo sich sonst viele Touristen tummeln, haben wir die Welle für uns.

Auf dem Campingplatz sind vor allem Pensionierte (wie wir!!), sie werden hier die «graue Armee» genannt, die campierend durch das Land zieht. Anderntags machen wir zwei Trails in der Nähe, einer durch Sumpfgebiet und den zweiten auf grossen Felsformationen – The Humps – sie sehen fast so aus wie der Ayers Rock, nur kann man diese begehen, ja fast erklettern. Am Abend gesellen wir uns auch zur «grauen Armee», die in der Mitte des Campingplatzes um ein Lagerfeuer sitzt oder steht und Bier oder Wein trinkt. Ich trinke wie alle anderen auch ein Bier aus der Dose. Einer sagt mir mein Bier sei sicher nicht so gut, das komme aus Queensland Ostaustralien (wir sind hier in Westaustralien)! Mir ist das etwas peinlich!! Beim Kauf habe ich nur beachtet australisches Bier zu kaufen. Es beruhigt mich aber als ich sehe, dass ein anderer die gleiche Biermarke trinkt wie ich!

Nach zwei Tagen beim Wave Rock fahren wir zurück in die Nähe von Perth. Wir fahren auf teils schnurgeraden Strassen, links und rechts riesige Weiden mit Schafen, blühende Raps- und Getreidefelder und grosse Flächen mit gelben Blümchen – Kaplöwenzahn – für was die gebraucht werden, haben wir noch nicht herausgefunden.


Weintrail in den Bergen von Perth

Am Samstag, 17. September, hat Cornelia mit Lorraine und Phil für eine Weintour abgemacht. Cornelia kennt die beiden von früheren Aufenthalten in Australien. Südlich von Perth hat es grössere und kleinere Weingebiete. Wir machen den Bickley Valley Wine Trail und degustieren bei drei verschiedenen Weinbauern die Weine. Gleichzeitig kaufen wir etwas ein, um den «Weinkeller» im Camper zu füllen.

Westküste Australien (von Perth bis Darwin sind es 4’000 km) Am Sonntag, 18. September geht es nun richtig los. Den Camper haben wir getestet und nach den ersten etwas chaotischen Tagen mit unserem Gepäck hat es sich eingespielt. Jedes weiss nun was wo zu finden ist (meistens!!). Auch das links Fahren ist kein Problem. Wir sitzen zu Dritt vorne und so passen Alle auf. Der Start misslingt fast, der Camper sendet ständig ein Warnsignal, zeigt aber keine Störung an. Wir kontrollieren alles, das Gehorne hört aber nicht auf. Was machen? Wir fahren mal aus dem Campingplatz hinaus und nach der ersten Bodenwelle ist alles ok. War wohl ein Sensor allzu knapp eingestellt.

Strassenverhältnisse in Australien Die grossen Distanzen merken wir schon am ersten Tag. Wir fahren rund 250 km, zuhause hätten wir fast die Schweiz durchquert, hier ist das ein Pappenstiel. Die Strassen sind gut, nicht gerade der feinste Asphalt, aber keine Schlaglöcher (nach der Tour war ich etwas anderer Meinung). Die Höchstgeschwindigkeit ausserorts ist eigentlich 90 kmh, viele Strecken sind jedoch mit 110 kmh signalisiert. Es hat xkm-lange Geraden, was manchmal etwas monoton sein kann. Links und rechts z.T. Weiden oder Getreidefelder, oft aber einfach Buschwerk. Die Australier sind disziplinierte Autofahrer, da gibt es kein Drängeln oder Gehupe, meistens warten sie mit überholen, bis der Weg wirklich frei ist.

In Cervantes machen wir die erste Nachtrast auf dem Campingplatz und da das Wetter für den andern Tag schlecht sein soll, besuchen wir gleich nach der Ankunft die Pinnacles. Das sind Tausende bizarre, bis 5 m hohe Kalksteinsäulen, die wie Stalagmiten aus dem Sandboden herauswachsen. Sehr eindrücklich. Die Nacht wird dann stürmisch, wir sind hier direkt am Indischen Ozean, es stürmt und regnet stark und es ist auch richtig kühl, aber dank unserer Heizung haben wir angenehm warm.

Anderntags fahren wir nach Mullowa, wo wir eine kleine Wanderung auf einem Wildblumentrail machen. Es sind verschiede kürzere und längere Wanderungen ausgeschildert. Nicht vergessen, hier in dieser Gegend fängt der Frühling an und überall blühen Blumen. Es ist so etwas wie bei uns der Bergfrühling. Aber auch hier sind die Nächte noch kalt und wir sind froh in der Nacht heizen zu können.

Wir fahren weiter nach Kalbarri, das ist der Ausgangspunkt für Wanderungen im gleichnamigen Nationalpark. Das Naturschutzgebiet beindruckt vor allem durch die Sandsteinfelsen der 80 km langen, tief eingeschnittenen Schlucht des Murchison Rivers. Hier wollen wir ein paar Wanderungen unternehmen. Zuerst aber wieder eine saumässig kalte Nacht im Camper, da kein Platz mit Strom mehr zu haben war und ohne Strom keine Heizung!

Am andern Tag fahren wir in den Park und machen drei verschiede Trails, sei es zu Aussichtspunkten oder an den Fluss hinunter, wo es fast kletterartig hinunter geht, aber es lohnt sich, wir können hier angenehm baden. Wenn nur die lästigen Fliegen nicht wären! So muss ich meinen Finnland-Hut mit Netz jetzt schon über den Kopf stülpen. Bei der Rückfahrt zum Campingplatz dann ein Schreckmoment. Keine 20 m vor unserem Bus springt ein grosses Känguru über die Strasse! Uff, uff, Glück gehabt, nichts passiert.


Am Freitag, 23. September fahren wir weiter in Richtung Norden. Je weiter wir gegen Norden kommen, umso wärmer wird es. Es ist halt hier alles etwas verkehrt im Vergleich zur Schweiz. Wir wollen nach Monkey Mia fahren und dort drei Tage bleiben. Das sind rund 400 km, aber wir können uns zu Dritt gäbig abwechseln. Unterwegs sehen wir einige Kängurus......aber leider tot am Strassenrand liegen. Das werden wir während unseres Aufenthalts hier noch oft zu sehen bekommen. Dann aber ein Höhepunkt. Vor uns läuft eine Emu Mutter mit ihren drei Jungen über die Strasse. Vor ein paar Tagen hatten wir von weitem zwei Emus gesehen, aber diese hier sind fast zum Greifen nah!

Ab jetzt ist Kurzhosenwetter!!

In Monkey Mia checken wir auf dem Campingplatz ein, die erste Nacht ohne Strom, dann können wir auf einen Platz mit Strom wechseln. Ist zwar jetzt nicht mehr so wichtig, heizen müssen wir nicht mehr. Tagsüber ist es schon über 25 Grad, einzig der ständige Wind vom Meer her kühlt etwas ab. Aber im Meer baden tut hier gut.

Alle Tage am Morgen kommen einige Delfine direkt an den Strand. Sie werden von Rangers mit wenig Fisch gefüttert, nur etwa 10 % ihres Tagesbedarfs, damit sie nicht davon abhängig werden und das jagen verlernen. Jungtiere und Männchen werden nicht gefüttert. Das Ganze ist natürlich eine Touristenattraktion. Touristen ist es jedoch streng verboten, die Tiere selbst zu füttern. Am Samstag, 24. September, haben wir eine Bootstour mit einem grossen Katamaran gebucht. Mit diesem fahren wir ins Meer hinaus um Delfine und Dugongs zu beobachten. Delfine sehen wir viele, die Dugongs (auch Seeschweine genannt) machen sich rar oder wir sehen sie nur knapp unterhalb der Wasserlinie. Ist aber auch so schon ein Erlebnis, denn die Dugongs sind eine gefährdete Rasse.

Am Abend weihen wir unseren neuen Grill ein und es hat geschmeckt!

Morgen Sonntag gehts weiter der Westküste entlang. Schauen wir mal, was uns alles erwartet.


Detaillierterer Bericht von Cornelia auf www.theglobetrotter.ch




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