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Australien 2022 / Bericht 5

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Darwin - Port Augusta

25. Oktober - 10. November 2022



Dienstag, 25. Oktober 2022 Darwin – Florence Falls 158 km

Heute ist Natur-Pool-Tag. Zuerst noch Diesel tanken, dann fahren wir 40 km südlich von Darwin in den Berry Springs Nature Park. Hier hat das Flüsschen Berry Creek drei natürliche Pools geschaffen, wo wir wunderbar baden können.

Dann weitere gut 100 km zum Litchfield Nationalpark. Da hier im Norden irgendwann im November die Regenzeit beginnt, sind jetzt schon einige Camps oder Sehenswürdigkeiten geschlossen. Cornelia managt das aber souverän, so dass wir noch genug zu sehen bekommen. Unterwegs ein Feld mit mehreren Metern hohen sehr schmalen Termitenbauten, die wie Grabsteine aussehen. Sie sind genau in Nord-Süd Richtung ausgerichtet. Damit wird die Überhitzung im Bau verhindert, da die Sonne zur heissesten Zeit nur den Kamm trifft, Daneben hat es auch gewöhnliche Termitenbauten – Kathedralen – die hier über 5 Meter hoch sind.

In Florence Falls haben wir einen Campingplatz gebucht, was nur über das Internet möglich war, da der Platz unbewartet ist. Hier sind wir wieder voll im Busch, ohne Strom und ohne Strom läuft die Klimaanlage nicht. Das wird eine heisse Nacht (wörtlich gemeint). Dafür hat es hier in der Nähe zwei herrliche Felsenpools, die wir natürlich besuchen. Der erste Pool hat zusätzlich noch zwei schöne Wasserfälle. Einfach erfrischend. Im zweiten Pool taucht plötzlich unter den wenigen Badenden ein Varan auf und verbreitet etwas Unruhe. Dicht neben Doris klettert er auf einen Felsen.


Mittwoch, 26. Oktober 2022 Florence Falls – Nitmiluk Nationalpark 398 km

Die Nacht ohne Klimaanlage war wirklich heiss….aber alle haben es überlebt. Früher hatte man auch nicht solche Kleinigkeiten! Am Morgen fahren wir 20 km weiter in den Park zu den Wangi Falls. Zwei Wasserfälle stürzen sich in einen Felsenpool, der im Moment jedoch zum Baden gesperrt ist. Dafür machen wir eine Rundwanderung auf einem wunderschön angelegten Bergweg. Dann zurück und weiter zu den Tolmer Falls, auch hier stürzt sich ein Wasserfall in die Tiefe.

Wir fahren aus dem Litchfield Nationalpark hinaus nach Pine Creek, eine kleine Verpflegung liegt hier drin, und weiter in den Nitmiluk Nationlpark zu den Edith Falls. Auch hier nehmen wir im Felsenpool ein kurzes Bad, denn wir wollen noch zum Campingplatz beim Visitor Center des Parkes, das sind noch rund 80 Kilometer. Um 18.30 Uhr sind wir da und sofort ab in den Pool. Denn auch heute ist es wieder um die 40 Grad heiss. Ich glaube bald, wir sind hier in den Badeferien!


Donnerstag, 27. Oktober 2022 Nitmiluk Nationalpark

Heute soll es wieder 40 Grad heiss werden und so kommt es auch. Wir starten trotzdem zum Barawei und Loop Walk (2 FL.Wanderung) und sind gut 2 Stunden unterwegs. Der Weg ist sehr schön angelegt, hinauf mit einigen Metallstiegen. Unterwegs sehen wir plötzlich ein paar Kängurus mit Jungen und der «lachende Hans», der Kookaburra, der zur Gattung der Eisvögel gehört. Um 14.00 Uhr machen wir eine 2-stündige Bootstour auf dem Katherine River. Da der Wasserstand niedrig ist, müssen wir unterwegs 600 m zu Fuss gehen und in ein anderes Boot umsteigen. Ein paar Aborigines Zeichnungen verkürzen den Weg. Landschaftlich eine herrliche Schlucht. In der Regenzeit, die bald beginnt, kann der Wasserstand bis 10 m ansteigen.

Danach geht’s in den Campingpool, gross ist die Abkühlung hier zwar nicht. Und wieder ein gutes Essen aus der Camperküche.

Ein Wort zu den Fliegen: Die letzten 10 Tage hatten wir oft lästige Fliegen. Es gibt Tage oder Orte wo es kein Thema ist. Oft aber den ganzen Tag immer Fliegen abwehren. Besonders auf die Nasen- und Ohrenlöcher haben sie es abgesehen, einfach nur lästig. Da hilft oft nur ein Netz als Kopfschutz.


Freitag, 28. Oktober 2022 Nitmiluk – Daly Waters 322 km

Wir fahren zuerst 30 km nach Katherine, kleiner Einkauf und neues Kabel für das Navi kaufen. Dann geht es auf den Stuart Highway, der von Darwin bis Adelaide führt. Nach 100 km machen wir in Mataranka halt, es ruft wieder mal ein Naturpool. In einer 34 Grad warmen Thermalquelle mitten in einem Palmenwald kann man herrlich baden. Aber es riecht etwas streng und die Gehwege zum Pool sind schwarz verschmutzt…! Auf den Bäumen und Palmen hat es tausende, ja zehntausende grosse Fledermäuse (Flughunde), die im Geäst oder am Stamm hängen oder wild herumfliegen. Na ja, das Bad tat trotzdem gut.

oben Fledermäuse - unten baden, eine gute Kombination? Na ja!!!


Nach gut 300 km und einem kurzen, aber heftigen Gewitterregen treffen wir in Daly Waters ein. Auf diesen Moment habe ich mich schon lange gefreut, da ich schon oft darüber gelesen habe. Ein paar Hütten im Nirgendwo, ein Campingplatz und die bekannte Kneipe Daly Waters Pub. Das Pub gilt als die urigste Beiz in ganz Australien. Und wirklich, die Einrichtung und Ausgestaltung sind sehr originell. Manch ein Gast hat hier einen persönlichen Gegenstand zurückgelassen und an die Wand oder Theke gehängt. Mützen, Socken, T-Shirts und vor allem auch BH’s in jeder Menge! Na ja.

Auf dem Dorfplatz führt ein Einheimischer spontan eine kleine Dressur von Tieren vor, mit Pferd, Esel, Ziege und Hund. Der Esel geht zuletzt noch in die Kneipe ans Klavier!

Wir amüsieren uns köstlich und trinken und essen gut.


Samstag, 29. Oktober 2022 Daly Waters – Kurla Kurla 511 km

Am Morgen nochmals Kurzbesichtigung der Kneipe dann Start für die lange Fahrt nach Kurla Kurla. Unterwegs tanken wir zweimal, sicher ist sicher, die Tankstellen sind hier rar gesät. Die Fahrt ist etwas monoton, lange Geraden, dann wieder leichte Kurven und wellig, was interessanter zum Fahren ist. Einmal hat es Kühe wieder direkt neben der Strasse, was für etwas Aufregung in der Fahrerkabine sorgt.

Auf dem einfachen Campingplatz in Kurla Kurla, kein Strom, kein Wasser aber mit Plumpsklo campieren wir direkt neben den Devils Marbles. Das sind hunderte, teils riesige ovale oder runde Steinformationen. Entstanden sein sollen sie durch abrupte Temperaturschwankungen, tagsüber Hitze und nachts klirrende Kälte. Eindrücklich!

Dann kommen die Mücken, schon während des Abendessens draussen nerven und stechen sie uns. Wir zügeln nach innen, aber nicht schnell genug, Dutzende finden den Weg auch nach innen und das Morden geht wieder los bis reine Luft ist. Lästig, lästig!


Sonntag, 30. Oktober 2022 Kurla Kurla – Alice Springs 405 km

In der Nacht hat es etwas geregnet, so dass es ohne Klimaanlage einigermassen erträglich war. Die Fahrt ist nicht spektakulär. Unterwegs besichtigen wir zwei riesige Aborigines Figuren und nebenan weiden Kamele.

Da sich Doris seit ein paar Tagen nicht wohl fühlt - Bauchschmerzen – fahren wir um 16.00 Uhr in Alice Springs ins Spital zum Untersuch. Das klappt sehr gut, dauert aber mit den Labortests drei Stunden. Zum Glück nichts Schlimmes.

Die Campingplätze sind schon geschlossen, wir stehen mit dem Camper vor einem verschlossenen Tor. Da fährt ein Auto vor, ein Dauermieter auf dem Campingplatz. Cornelia redet mit ihm und seiner Begleiterin und Grant, so heisst der Mann, ist bereit uns in den Campingplatz zu lassen und wir können unseren Camper auf seinem Platz abstellen. Er überlässt uns sogar noch seinen Stromanschluss. Das ist gelebte Gastfreundschaft! Wir revanchieren uns indem wir ihn ins nahe Pub zum Essen einladen und ihm ein Schweizer Militärsackmesser schenken.


Montag, 31. Oktober 2022 Camping G’Day Mate, Alice Springs

Am Morgen legalisieren wir unseren Aufenthalt, melden uns an und können einen eigenen Platz beziehen, mit eigenem WC und Dusche. Die Frauen machen Wäsche und Büroarbeit muss auch wieder mal sein, Homepage Berichte, Kostenzusammenstellung usw. Wir geniessen den schönen aber windigen Tag.

Kurze Fahrt ins Outback


Dienstag, 1. November 2022 Alice Springs – Ormiston Gorge 170 km

Es war eine kalte Nacht, 8 Grad, das sind wir uns nicht mehr gewöhnt. Am Morgen pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren, wohl deshalb sind wir etwas spät dran. Wir beschliessen, heute in den West Mac Donell Ranges Nationalpark zu fahren und dort zu campieren und am anderen Tag nochmals in Alice Springs zu übernachten.

Zuerst machen wir halt beim Standley Chasm, das ist ein Felseinschnitt, der nur 4 Meter breit ist. Bei einer Aborigines Frau kaufen wir 2 Bilder und essen hier etwas. Weiter zur Serpentine Gorge (Schlucht). Zuletzt 3 km auf einer rauen Strasse, unser Camper stöhnt und ächzt!! Weiter zum Ochre Pits, Ockerfarben, die die Aborigines früher zum sich bemalen benützt haben. Ein Ranger ist hier und sucht nach einer Schlange, die sich in einer Toilette befinden soll. Er ist mit einer Schaufel bewaffnet, findet aber nichts, die Schlange hat sich wohl schon lange aus dem Staub gemacht. Bei der Ormiston Gorge übernachten wir auf einem einfachen Campingplatz. Der Kiosk ist geschlossen, Internet funktioniert nicht, da keine Telefonverbindung, d.h. für uns einen Gratisplatz in schöner Natur. Wir nehmen den Apero mit zur Gorge, kochen beim Camper und spielen unter herrlichem Sternenhimmel Skip-Bo 3:0:0 für Doris. Die Nacht ist angenehm kühl, auch ohne Klimaanlage.


Mittwoch, 2. November 2022 Ormiston Gorge – Alice Springs 154 km

Nach dem Morgenessen machen wir einen kleinen Walk zum Aussichtspunkt mit schönem Blick auf die Schlucht. Dann rund 100 km in Richtung Alice Springs und Abstecher zum Simpsons Gap, wieder eine schöne Schlucht, die Wände strahlen je nach Sonnenlicht in verschiedenen Rotschattierungen.

In Alice Springs ist Garagenbesuch angesagt, um das defekte Lämpchen des Abblendlichtes zu ersetzen und um Öl nachzufüllen. Dann wieder Einkauf für die nächsten Tage und zurück beim Camper bemerken wir, dass ein Depp unseren Camper mit weisser Farbe besprayt hat. Zum Glück ist die Farbe noch nicht ganz trocken und mit einem Lappen können wir den Schaden beheben.

Heute Abend gehen wir auswärts essen, ins Brauerei-Pub gleich nebenan. Es ist Pizzatag, d.h. für 20 austr. Dollar (ca. CHF 13.--), kann man so viel Pizza essen wie man will. Grant ist auch dabei und es wird ein gemütlicher Abend.

Und die gute Tat heute? Beim Einkaufen legen wir unsere Artikel bei der Kasse aufs Band. Vor uns ist eine Aborigines Frau, ihre Einkäufe sind eingetippt und eingepackt (in Australien packt die Kassierin (auf Wunsch) die Artikel selber in Plastik-Taschen ab), die Verkäuferin nimmt Artikel um Artikel wieder aus der Tasche und tippt sie ein. Die Aborigines Frau hatte zu wenig Geld bei sich. Hier kommt unsere soziale Ader zum Durchbruch, wir bezahlen den Rest der Ware ca. CHF 16.-- und bringen sie der Frau nach draussen. So richtig Freude kann sie nicht zeigen, aber wir glauben froh ist sie trotzdem!

Straßen Monster


Donnerstag, 3. November 2022 Alice Springs – Yulara 469 km

Am Morgen lassen wir noch die Gasflasche auffüllen, wechseln ein Schloss an einer Schublade aus und fahren auf den Stuart Highway. Nach 180 km zweigt die Strasse nach rechts ab in Richtung Yulara. Unterwegs taucht in der Ferne ein Berg auf, der dem Uluru ähnlich sieht. Wir haben uns natürlich vorher schlau gemacht und wissen, dass das der Mount Connor ist. Bei einem Halt sehen wir wieder mal eine Schlange, die sich aber gleich in ein Loch verzieht.

Dann ist es so weit, der Uluru (Ayers Rock sagt man hier nicht mehr) kommt in Sicht! Wir checken in Yulara ein und fahren gleich 20 km zum Sonnenuntergang-Parkplatz. Wir können das Schauspiel mit den Farbenwechseln an vorderster Front beobachten. Einfach fantastisch! Ein weiser Mann würde sagen: ein erhabener Moment!

Zur Feier des Tages bräteln wir heute ein grosses Rindsteak.



Freitag, 4. November 2022 Yulara – Kata Tjuta (The Olgas) ret. 111 km

Heute fahren wir zu den Kata Tjuta, viele Köpfe (auch The Olgas genannt). Das ist ein Felsmassiv, das aus 36 Felskuppeln besteht, die sich über 35 km2 verteilen. Wir machen hier eine Rundwanderung zum Valley oft the Winds, auf und ab mit herrlicher Sicht auf die Kuppeln. Dazu brauchen wir gegen 4 Stunden. Zuerst ist es noch angenehm windig, gegen Schluss ist es dann wieder deutlich über 30 Grad heiss. Zum Dessert gehen wir noch zur Walpa Gorge, eine Schlucht, die gegen Ende schmal in einen Spalt läuft. Unterwegs entdecken wir im Gras einen grossen Leguan (Guanna).

Zurück zum Camping, sofort in den kühlen Pool und eine feine Grillade beim Camper.


Samstag, 5. November 2022 Yulara - Uluru ret. 58 km

Heute ist Uluru Tag. Wir wollen den Monolithen zu Fuss umrunden. Der Uluru hat einen Umfang von 9,4 km und ist 348 m hoch. Um der grössten Hitze zu entkommen ist Tagwache bereits um 07.00 Uhr. Um 09.00 Uhr starten wir vom Parkplatz aus. Seit 2019 darf der Berg nicht mehr bestiegen werden, da er ein Heiligtum der Aborigines ist. Ebenso ist an gewissen Teilstücken das Fotografieren verboten. Der Rundweg ist einfach zu laufen, alles flach und an mehreren Stellen sind Abzweigungen die zu besonderen Orten führen, seien es Aborigines Zeichnungen, ein Wasserloch oder eine Höhle. Überall sind Erklärungen angebracht. Alles ist sehr informativ und gut erklärt. Es geht wirklich eine spirituelle Ruhe vom Berg aus.

Wir sind gut 4 Stunden unterwegs und die Sonne brennt, es ist 35 Grad heiss.

Wir fahren noch zum Infocenter und informieren uns näher über den Nationalpark Uluru/Kata Tjuta. Der Uluru wurde 1985 wieder den Aborigines übergeben.

Zum Apero gehen wir in die Backpagers Pioneer Lodge und bleiben gleich zum Essen. Man kauft an der Theke Fleisch, grilliert es selbst, Gemüse und Salat holt man am Buffet. Mmhhh!!


Sonntag, 6. November 2022

Heute Ruhetag, ausser für Doris, das eine kleine Wäsche macht. Cornelia und ich machen Büroarbeiten, da wir hier wieder mal gutes W-LAN haben. Am Nachmittag wollen wir im Pool baden….geschlossen wegen Revisionsarbeiten. Wir können aber den Pool im Resort im Dorf benützen. Nichts wie los, 15 Minuten Fussmarsch, aber es hat sich gelohnt, ein wunderbarer Pool.

Für den Abend haben wir ein Dinner im Busch gebucht ("Sounds of Silence Dinner"). Um 18.00 Uhr geht’s mit zwei Bussen mit ca. 100 Personen in ein paar Minuten Fahrt ins Outback. Zuerst gibt es Apero, natürlich mit Sicht auf den Uluru. Dann ein paar Minuten zu Fuss zum Dinner. Rund 10 Tische, weisse Tischtücher und alles aufgedeckt, einfach so im Busch. Wir werden an unseren Tisch geführt. Ein Engländer-Paar und eine Familie aus Sidney – ursprünglich aus Osttimor – sind mit uns am Tisch. Eine gute Mischung, es wird ein unterhaltsamer Abend. Suppe wird serviert, Fleisch, Gemüse und Dessert holen wir am Buffet. Alles abgerundet mit gutem australischem Wein.

Als Höhepunkt fangen bei einbrechender Dunkelheit in der Ebene 50'000 LED Lampen in verschiedenen Farben an zu leuchten. Ein eindrückliches Schauspiel. Auf Fusswegen können wir durch diese Leuchtenpracht flanieren. Um 23.00 Uhr sind wir nach diesem Lichter Schauspiel wieder im Camper. Das war ein schöner Abend um die Halbzeit unserer Reise zu feiern.


Montag, 7. November 2022 Yulara – Kings Canyon 302 km

Nach vier Tagen Uluru gehts wieder weiter. Rund 180 km zurück und dann abzweigen in Richtung Kings Canyon. Die Fahrt ist interessant, viele Kurven und Wellen. Der grosse Campingplatz ist fast leer. Der grauen Armee ist es hier im Zentrum von Australien wohl zu heiss, die treiben sich jetzt im Süden bei angenehmeren Temperaturen um. Hier haben wir 35 Grad und es bläst ein kräftiger Wind. Abkühlung finden wir im Pool. Cornelia schlägt sich wieder mal mit meiner Revolutkarte herum, ich kann damit nicht mehr zahlen. Es kommt aber wieder gut. Morgen ist früh Tagwache, wir wollen den grossen Kings Canyon Trail machen.


Dienstag, 8. November 2022 Kings Canyon – Marla 531 km

Um 06.00 Uhr ist Tagwache, kurzes Morgenessen und 5 km Fahrt zum Kings Canyon. Wir sind überrascht, wie viele Autos morgens um 07.00 Uhr schon auf dem Parkplatz sind. Aber alle wollen wohl der grossen Hitze ausweichen, es sind gegen 40 Grad gemeldet.

Der Kings Canyon Trail ist in 3-4 Stunden zu machen. Zuerst geht es steil bergauf, dann durch Sandsteinkuppeln, die wie grosse, verwitterte Bienenkörbe wirken. Nach zwei Aussichtspunkten erreichen wir den Garten Eden, eine üppige grüne Oase an einem Bachlauf. Im Naturpool ist baden leider verboten. Der Himmel ist bedeckt bis bewölkt, daher nur «dankbare» 35 Grad! Bei hohen Temperaturen so gegen 40 Grad, werden die Trails in den Pärken geschlossen. Gegen 12.00 Uhr sind wir vom Trail zurück, fahren ab und erreichen nach 250 km wieder den Stuart Highway.

Wir überqueren die Grenze zu South Australia, an sich nichts spezielles, aber plötzlich ist die Uhr am Navi eine Stunde weiter. Aha, wir sind wieder in einer anderen Zeitzone. Unterwegs gibt es immer wieder ein paar gewittrige Regenschauer und alle paar Kilometer kommt ein Grid = ein Viehgitter(-Rost) am Boden. Mit unserem Auto heisst es das Tempo reduzieren damit der Karren nicht auseinanderfällt. Andere blochen hier fast mit normalem Tempo darüber. Wir entscheiden uns bis zum Roadhouse Marla zu fahren, ist zwar etwas weit, aber grosse Alternativen gibt es nicht. Angesichts der späten Ankunftsstunde kochen wir nicht mehr selber, sondern geniessen im Roadhouse ein Chilli con carne.


Mittwoch, 9. November 2022 Marla – Coober Pedy 242 km

Heute fahren wir in den Opal Ort Coober Pedy. 80 % der Weltproduktion von Schmuckopals stammen von hier. Schon weit vor dem Ort hat es links und rechts der Strasse überall Schutthaufen der Opalsucher. Für wenig Geld kann ein Claim von 50x50 m oder 50x100 m gemietet werden. Die Ausrüstung für das Graben geht aber ins Geld und mancher ist pleite gegangen, bevor er etwas gefunden hat. Herumstehende verrostete Maschinen und Geräte zeugen davon.

Um die Mittagszeit sind wir hier und finden nach einigem Suchen unseren Campingplatz. Etwas speziell auf einem Hoger und nur auf schlechter Strasse zu erreichen. Nachher fahren wir gleich ins Zentrum zur Info, die ist aber nicht besetzt, nur Prospekte liegen auf. Cornelia sieht in einem Prospekt eine 5-stündige Führung durch den Ort und Besichtigung verschiedener Anlagen. Wann? In 10 Minuten! Telefonieren können wir nicht, in der Telefonkabine geht es auch nicht, Cornelia fragt einen Mann in einem Auto, ob es mit seinem Handy telefonieren könne. Kein Problem, die Australier sind hier sehr hilfsbereit. Es klappt und in 5 Minuten werden wir bereits abgeholt. Wir besichtigen ein Museum, eine unterirdische Wohnung und Kirche (viele Wohnungen sind hier unter Tag, wo es das ganze Jahr konstant 20-25 Grad ist, im Sommer steigen die Aussen-Temperaturen in diesem Gebiet bis auf 50 Grad). Ebenso besichtigen wir die Umgebung von Coober Pedy, die wie eine Mond- oder Marslandschaft aussieht und deshalb wurden hier auch schon Filme gedreht. Zuletzt noch Besuch einer alten grossen, stillgelegten Mine. Imposant, wie früher alles in Handarbeit gebuddelt wurde, heute geht es maschinell, es braucht aber viel Ausdauer, Geld und Wissen, wenn man Erfolg haben will.

Den Abend geniessen wir beim Camper mit einer feinen Brätlete und freie Sicht auf den Sternenhimmel.


Der längste Zaun der Welt, 5'300 km

In Coober Predy sehen wir auch einen Teil des längsten Zauns der Welt, der quer durch Australien führt. Er soll verhindern, dass der Dingo nicht in die südlichen Gebieten von Australien einwandert und dort die Schafe "nervös" macht. Der Dingo ist das älteste importierte Tier Australiens. Er stammt von Hunden ab, die vor 10-12'000 Jahren aus Asien kamen und hier verwilderten und zum Landraubtier wurden. Wir haben unterwegs mehrmals Dingos angetroffen, auch auf dem Campingplatz. In der Regel greifen sie Menschen nicht an, wichtig ist auch, dass man ihnen nichts zu fressen gibt und nachts nichts vor dem Camper herumliegen lässt, auch keine Schuhe.

Wir freuten uns eigentlich immer, vor allem im Karijini Nationalpark, wenn der Dingo jeden Abend bei uns vorbeschaute!!


Donnerstag, 10. November 2022 Coober Pedy - Port Augusta 558 km

Wie weit fahren wir heute? Unser Programm ist nicht in Stein gemeisselt und der Wetterbericht im Süden um Adelaide und Mellbourne ist nicht so rosig. Atypisch immer noch viel Regen. Wir gehen etwas ausserhalb des Dorfes und stochern dort in den Steinhaufen rum. Es ist nämlich erlaubt, in den Abraumhalden mit blossen Händen zu wühlen, um eventuell übersehene Opalsteine zu finden. Schon einige haben so einen schönen Stein gefunden. Natürlich finden wir keinen Opal, aber sonst ein paar schöne Steine. Nachher geht’s in ein Café, das von einer Deutschen aus Kiel geführt wird und geniessen leckere Waffeln. Die Frauen besuchen noch einen Opal-Shop und es ist schon 13.00 Uhr als wir aufbrechen und wir wollen noch rund 500 km bis nach Port Augusta fahren. Auch heute sind wieder viele Grids (Gitterroste) zu passieren und leider liegen viele tote Kängurus am Strassenrand. Die Landschaft wechselt ständig, mal Wüste, meist aber grün mit kleineren oder grösseren Büschen und links und rechts einige Salzseen. In einiger Entfernung sehen wir eine ganze Herde Emus vorbeiziehen.

Gegen 19.00 Uhr treffen wir in Port Augusta ein, der Campingplatz hat zum Glück noch offen, aber es ist windig und nur noch 20 Grad warm.


Stuart Highway, Darwin - Port Augusta 2'700 km


Unsere Reise geht weiter nach Melbourne, Adelaide und, und....


Bericht von Cornelia auf www.theglobetrotter.ch





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